HEALTH ECONOMY
© Christian Jungwirth

AnalyseGesundheitsexperte Martin Sprenger ist überzeugt, dass es eine Zeitenwende im Gesundheits­wesen benötigt.

Redaktion 05.06.2020

Neue Blicke auf das Gesundheitswesen

In einem neuen Buch haben 37 Gesundheitsexperten die Coronakrise untersucht und Ideen für die Zukunft entwickelt.

••• Von Katrin Pfanner

WIEN. Die Bewältigung der Corona-Pandemie stellte die politischen Entscheidungsträger weltweit vor außergewöhnliche Herausforderungen und es zeigte sich in kurzer Zeit, wie wichtig ein gut funktionierendes öffentliches, nicht-privatisiertes und soziales Gesundheitswesen ist. Davon sind Martin Sprenger, Arzt, Public-Health-Experte und Ex-Mitglied der Coronavirus-Taskforce im Gesundheitsministerium, und medianet-Redakteur Martin Rümmele überzeugt und haben während der Krise ein Buch geschrieben.

Herausgekommen ist kein Einstimmen in allgemeine Corona-Hysterie, sondern ein „Weißbuch” für das österreichische Gesundheitswesen. Sprenger und Rümmele sehen das Gesundheitswesen im Umbruch und Klimawandel, Demografie, Fachkräftemangel, Digitalisierung, aber auch mögliche neue Krankheitserreger bedrohen es von allen Seiten. Die Coronakrise habe neue Fragen aufgeworfen, Stärken und Schwächen im Gesundheitssystem gezeigt und „die Folgen werden uns noch lange beschäftigen”, sagt Sprenger. Es zeigten sich aber auch neue Wege und das Faktum, dass sich die eigene Gesundheit nicht schützen lässt, wenn man nur auf sich alleine achte.

Breite Analyse

Sprenger und Rümmele haben Expertinnen und Experten aus Österreich und dem Ausland eingeladen, gemeinsam über eine dringend nötige Zeitenwende im Gesundheitswesen nachzudenken. Selten zuvor wurde das System von einer so breiten Gruppe von Fachleuten so tiefgehend analysiert. Und noch nie gab es eine solche Fülle an Vorschlägen und Visionen für eine gesunde Zukunft. 37 Expertinnen und Experten stimmen in diesem Buch nicht in die allgemeine Corona-Hysterie ein; sie fragen vielmehr, was dem Gesundheits- und Sozial­wesen nach der Pandemie drohen könnte, in welchen Bereichen es schon vorher Reformbedarf gab, und entwickeln Konzepte für eine optimale Versorgung.

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