HEALTH ECONOMY
Ina Schriebl 17.04.2015

Zahnbürsten werden mit App zu Gaming-Controller

Innovation Start-up begeistert auch in Österreich immer mehr Kinder und deren Eltern mit Technologie für Mundhygiene

Zwei Österreicher und ein Nigerianer entwickelten Idee gemeinsam mit Zahnärzten für die Anwendung.

Wien. Eine neue Technologie soll Gesundheit bringen: Mit Playbrush macht Zähneputzen sogar Kindern Spaß. Viele Eltern kennen das Problem, ihre Kleinen zwei Mal täglich zur Zahnpflege zu motivieren. Das Ziel des Start-up-Unternehmens Playbrush ist es, die tägliche Mundhygiene spielerisch zu verbessern. Dazu haben die Gründer ein Gadget entwickelt, das an jede herkömmliche Zahnbürste gesteckt werden kann und die Putzbewegungen misst. Die dazugehörige App für Smartphones stellt spannende und lehrreiche Spiele bereit, die Kinder nur durch perfektes Zähneputzen gewinnen können.

Vor Kurzem startete im Internet auf www.kickstarter.com eine 30-tägige Crowdfunding-Kampagne, bei der Playbrush mit unterschiedlichen Beträgen unterstützt werden kann. Dafür erhalten die Investoren je nach Betrag eine Gegenleistung wie etwa das Playbrush-Gadget, Playbrush-Cases mit diversen Goodies oder eine Spende an ein soziales Projekt, bei dem Kinder in Uganda mit Zahnbürsten versorgt werden. Mit dem gesammelten Geld soll die erste Produktion finanziert und über den Playbrush-Webshop vertrieben werden.

Von Idee zu Entwicklung

Playbrush wurde von den Österreichern Paul Varga und Matthäus Ittner sowie dem Nigerianer Tolulope Ogunsina gegründet und operiert von London aus. Inspiriert wurden die drei Jungunternehmer von Paul Vargas Patenkind, das nicht zum Zähneputzen zu motivieren war. So entstand die Idee, zusammen mit renommierten Zahnärzten eine Technologie zu entwickeln, die das Zähneputzen spielerisch erleichtert. Varga erklärt: „Playbrush ist die erste Technologie, die das Putzverhalten von Kindern spielerisch positiv beeinflusst und damit nachhaltig die tägliche Mundhygiene verbessert. Das Feedback von Eltern und Kindern ist fantastisch.”Im Gegensatz zu anderen Zahnputz-Apps, die nur das richtige Putzen demonstrieren oder währenddessen unterhalten, bestimmen Playbrush-Nutzer mit ihren Zahnbürsten aktiv das Geschehen am Bildschirm. Je besser man putzt, desto besser ist man im Spiel.Die Tester jedenfalls sind begeistert. Julia Köberl ist Mutter zweier Buben und lebt in Wien: „Mein Sohn Ferdi liebt Playbrush. Je gründlicher er putzt, desto besser ist er im Spiel. Es ist faszinierend zu sehen, wie Playbrush sein Putzverhalten positiv beeinflusst hat.”

Spielen beim Putzen

Mit dem Gadget von Playbrush wird jede herkömmliche Zahnbürs-te zu einem Gaming Controller. Kinder und Junggebliebene können während des Putzens mobile Games spielen. Playbrush wird vom University College London, dem Eastman Dental Hospital und mehreren Zahnärzten im Vereinigten Königreich und Österreich unterstützt. Bis dato hat das junge Unternehmen drei Preise gewonnen, in Schulen, Kindergärten und auf Konferenzen gesprochen und mit über 250 begeisterten Kindern die Applikation getestet.Das Londoner Technologie-Start-up wurde im August 2014 von den beiden Österreichern und dem Nigerianer gegründet.

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL