WIEN. Die Konjunkturstimmung in Österreich zeigte im Herbst keine klare Richtung bei geringen Schwankungen im pessimistischen Bereich. „Nach der leichten Verbesserung in den beiden Vormonaten ist der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator im Oktober wieder geringfügig auf minus 2,5 Punkte gesunken. Mit dem Rückgang auf den schwächsten Wert seit Juli signalisiert der Indikator weiter eine Fortsetzung der flauen Konjunktur in Österreich“, meint UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer und ergänzt: „Die österreichische Wirtschaft kommt weiter nicht in die Gänge. Trotz leichter Stimmungsverbesserung am Bau und in der Industrie verharren diese Sektoren in einer Rezession. Der Dienstleistungssektor stabilisiert zwar die Konjunktur, kann belastet durch die andauernde Konsumzurückhaltung jedoch kaum Impulse geben, um den Konjunkturmotor auf Touren zu bringen. Wir gehen daher zumindest bis zum Jahreswechsel von einer anhaltend schwachen Konjunktur und einem Rückgang des BIP im Gesamtjahr 2024 um 0,5 Prozent aus.“
Moderates Wachstum 2025 mit erhöhten Risiken
Während derzeit zwar keine Anzeichen für eine beginnende Erholung der österreichischen Wirtschaft auszumachen seien, stütze die Verbesserung einiger Rahmenbedingungen jedoch die Aussicht auf eine Aufhellung der Konjunktur im Jahresverlauf 2025, heißt es im UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator. Zum einen sollte der anhaltende Rückgang der Inflation bei anhaltend hohen Einkommenswachstum die Kaufkraft der heimischen Konsumenten weiter stärken und den Konsum schrittweise beleben. Zum anderen könnte die weitere Lockerung der Geldpolitik durch Zinssenkungen die Investitionsbereitschaft der Unternehmer fördern und Finanzierungskosten senken.
„Wir gehen davon aus, dass im Jahr 2025 die Inlandsnachfrage, gestützt auf Konsum und Investitionen der heimischen Wirtschaft, etwas Schwung verleihen wird und damit die bestehende Flaute überwunden werden kann. Allerdings erwarten wir nur eine moderate und recht fragile Erholung mit einem Anstieg des BIP um ein Prozent“, sagt UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl und ergänzt: „Zudem haben sich die Prognoserisiken erhöht, da die Aussichten auf eine Unterstützung der österreichischen Konjunktur durch einen Aufschwung des globalen Handels mit den andauernden Konjunkturproblemen in China und den politischen Weichenstellungen in den USA abgenommen haben.“