INDUSTRIAL TECHNOLOGY
© APA/AFP/George Frey

Redaktion 15.05.2020

Europas Mobilfunker – die besten Anbieter

Breitband-Versorgung, Datenraten, Latenzen – analysiert wurden einzelne Unternehmen, aber auch Länder.

••• Von Helga Krémer

WIEN. Das deutsche Fachmagazin connect nahm 94 Mobilfunkunternehmen aus 28 Ländern in Europa genauer unter die Lupe. Basis für diesen Vergleich sind Auswertungen des Netztest-Spezialisten umlaut. Analysiert und bewertet wurden die Güte der Breitband-Versorgung, Datenraten und Latenzen.

Mit insgesamt 500 erreichbaren Punkten macht die Breitband-Versorgung die Hälfte der Gesamtpunktzahl aus. Die Datenrate fließt zu 30% ins Gesamtergebnis ein (300 Punkte), die Latenz zu 20% (200 Punkte). Berücksichtigt wurde auch, dass viele Mobilfunktarife die nutzbare Datenrate drosseln, deshalb wurden drei anwendungsbezogene Geschwindigkeitsklassen definiert: Für Basis-Internet genügen 2 Mbit/s, HD-Video setzt 5 Mbit/s voraus, und UHD-Video 20 Mbit/s.

Die Stockerl-Plätze

Sieger nach Punkten ist der schwedische Anbieter Telia, der in allen drei Kategorien mit Top-Ergebnissen überzeugt. Zu der sehr guten Breitband-Versorgung kommen noch hohe Download-Datenraten und kurze Latenz-Zeiten hinzu.

Der in der Gesamtwertung Zweitplatzierte, Vodafone Niederlande, erzielt sogar noch eine etwas höhere Punktzahl bei der Breitbandgüte, muss sich dem Gesamtsieger Telia allerdings bei den Datenraten geschlagen geben.
Am dritten Platz landet der größte Schweizer Anbieter, Swisscom. Auch er heimst für die Breitband-Versorgung noch ein paar mehr Punkte als Telia ein, bei den Datenraten liegt Swisscom gleichauf mit Vodafone Niederlande. Die bei Swisscom ermittelten Latenzen sind minimal länger als beim Führungsduo.
Erfreulich aus österreichischer Sicht: Unsere drei Mobilfunker schnitten alle mit „sehr gut” ab, dafür waren mindestens 850 Punkte zu erzielen. Drei belegt Platz 40 mit 872 Punkten, Magenta Platz 10 mit 913 Punkten und A1 Platz 5 mit 920.

A1 gehört zu den Top-Playern

Ein Blick in die Tabelle „Die Top 5 Mobilfunker” zeigt: A1 hat nur in der Kategorie Breitband, die aber schwerer gewichtet wurde, Punkte liegen lassen. Bei den Datenraten liegt A1 nur einen einzigen Punkt hinter dem Sieger Telia, bei der Latenz gleichauf mit dem Drittplatzierten. „Der nun erschienene internationale Vergleich unter den europäischen Mobilfunkanbietern bestätigt uns einmal mehr in der Strategie, unsere Netze schnell und effizient in ganz Österreich auszubauen”, sagt dazu A1-CEO Marcus Grausam.

Alle Anbieter pro Land

Weg von den einzelnen Mobilfunkern, hin zu den einzelnen Ländern: Dafür wurde für jedes vertretene Land der jeweilige Punkte-Durchschnitt aller dort aktiven Anbieter ermittelt. Da spielen dann auch schon schwächere Anbieter ins Ergebnis und natürlich die Topografie.

In dieser Bewertung belegt Österreich unter 28 Ländern hinter den Niederlanden und Nordmazedonien trotz vergleichbar herausfordernden topografischen Voraussetzungen den starken dritten Rang. Dass hier Holland gewonnen hat, verwundert nicht – mit zwei Anbietern unter den Top 5 und einem mehr als mobilfunkfreundlichen Gelände kommt es auf 914 Punkte; Nordmazedonien, schon deutlich bergiger als die Niederlande, mit 913 Punkten gilt als die Überraschung in der Wertung.
Auch Österreich zeigt mit 902 Punkten, dass es mobilfunktechnisch gut dasteht; die viertplatzierte Schweiz kommt „nur” noch auf 899 Punkte. Berg und Wald können nämlich Mobilfunk-Anbietern ihre Arbeit auch etwas erleichtern, weil sich besiedelte Gebiete und Hauptverkehrswege stärker konzentrieren.
Das letzte Land im Ranking ist übrigens die Ukraine mit 685 Punkten, der letzte Mobilfunker Beeline aus Georgien mit 554 Punkten und der Testnote „ausreichend”.

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