INDUSTRIAL TECHNOLOGY
© Darko Todorovic

Saubere Arbeit: Prototypen und Kleinserien können bei 1zu1 Prototypen ab sofort im Reinraum gefertigt werden

05.02.2016

Neuer Reinraum für Prototypen

Das Vorarlberger High-Tech-Unternehmen 1zu1 Prototypen hat seine Spritzgussabteilung um einen Reinraum für die keim-und bakterienfreie Fertigung erweitert.

••• Von Britta Biron


DORNBIRN. Knapp eine Million Euro hat 1:1 Prototypen während der letzten Monate in den neuen Bereich seiner Spritzgussabteilung investiert. Der Reinraum ist hermetisch abgeriegelt, mit modernster Klima- und Filtertechnik ausgestattet und verfügt über zwei gekapselte Maschinen mit 70 bzw. 100 Tonnen Schließkraft, auf denen bakterien- und keimfreie Kunststoffteile nach ISO-Reinraumklasse 8 gefertigt werden können.

Die Mitarbeiter unterliegen dabei strengsten Hygienevorschriften und tragen sterile Arbeitsanzüge, Haarnetz und Mundschutz.
Zur Bestätigung der Keimfreiheit können Abklatschproben erstellt werden, mit denen die Zahl der Keime und Hefepilze gemessen wird.

Hohe Anforderungen

Schon jetzt hat 1:1 Prototypen mehrere Aufträge aus der Pharma­industrie erhalten.

„Es kommt vor, dass für die Zulassung eines Medizinprodukts bis zu 100.000 Stück von einzelnen Teilen benötigt werden”, erläutert Wolfgang Hummel, technischer Geschäftsführer von 1zu1 Prototypen. „Die Zulassungsbehörden fordern, dass diese im selben Verfahren gefertigt werden wie in der späteren Serienproduktion; genau das können wir nun mit dem neuen Reinraum anbieten.”

Weiterer Ausbau geplant

Humml geht davon aus, dass in den kommenden Jahren mit einer steigenden Nachfrage nach Produkten in Reinraumqualität auch aus anderen Branchen, wie etwa der Automobilindustrie oder der Mikroelektronik, zu rechnen ist: „In vielen innovativen Branchen wird zunehmend unter zertifizierten Reinraum-Bedingungen produziert.”

Daher ist bereits geplant, den neuen Reinraum mittelfristig um bis zu zwei zusätzliche Anlagen zu erweitern.

Sicherheitsaspekte

Im neu geschaffenen Raum hat 1zu1 Prototypen auch Vorkehrungen für Projekte mit höchstem Diskretionsanspruch getroffen. Er ist von anderen Unternehmensbereichen und von außen nicht einsehbar.

„Dort sind jetzt Kundenabnahmen unter strengster Geheimhaltung möglich – sowohl mit als auch ohne die Anforderungen eines Reinraums. Das ist ein weiterer Baustein für perfekte Leistungen, die wir unseren Kunden bieten können”, so Hummel weiter.

Wirtschaftlicher Erfolg

Dass sich die ständige Verbesserung und Erweiterungen des Angebots rechnen, zeigt das kontinuierliche Wachstum des Unternehmens, das 1996 mit zwei Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 300.000 Euro startete und heute zu den führenden Anbietern zählt, mehr als 120 Fachkräfte und 26 Lehrlinge beschäftigt und einen Jahresumsatz von mehr als 14 Mio. Euro erwirtschaftet.

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