Frankfurt/Main. Ein Netzausbau für erneuerbare Energien stößt auf breite Befürwortung, aber die großen Überlandleitungen möchte dennoch niemand vor der eigenen Haustür haben. Und wie eine aktuelle Studie des deutschen Verbands der Elektrotechniker (VDE) nachweist, sind die auch gar nicht nötig, wenn man beim Netzausbau nach dem zellularen Ansatz vorgeht.
Dieser besteht darin, dass auf lokaler Ebene von Haushalten bis Industrie sogenannte Energiezellen gebildet werden, bei denen der Energieerzeugung, Verbrauch und Energieaustausch untereinander plan- und steuerbar sind. Eine Energiezelle besteht aus den Komponenten Erzeuger, Wandler, Speicher, Netzanschluss, Lasten sowie schutz- und leittechnische Einrichtungen.
Die lokalen Energiezellen werden durch Energienetze und Kommunikationssysteme untereinander verbunden und bilden übergeordnete größere Zellen.
Beim VDE sieht man in diesem Ansatz viele Vorteile wie etwa die stärkere Konvergenz der unterschiedlichen Energieträger Strom, Gas und Wärme, eine bessere, bestmögliche Integration der dezentralen erneuerbaren Energieträger in das Versorgungssystem sowie eine Reduktion des notwendigen Netzausbaus. Zudem würde durch die lokale Zuordnung ein direkter Bezug zwischen den Anwendern und der Technik hergestellt und damit die Akzeptanz erheblich gesteigert werden können. (red)