Wien. Kann man an eine große Vergangenheit anknüpfen, wenn diese fast ein Jahrhundert zurückliegt und das Comeback just in eine Zeit mit ungünstiger Marktlage fällt? Carl Suchy & Söhne, der einzigen Luxusuhrenmarke der Habsburger Monarchie, scheint dieses Kunststück gelungen zu sein.
Vor zwei Jahren wurde die erste Kleinserie der Waltz No.1 vorgestellt – mittlerweile gibt es die Uhr in fünf Farbvarianten und seit dem Vorjahr auch in einer skelettierten Version. Beide Modelle schafften es zu Nominierungen für die wichtigen Uhren-Designpreise, wie dem Grand Prix d’Horlogerie de Genève und dem Swiss Design Award.
„Wir haben ein grandioses Medienecho erhalten, konnten Kunden aus zwölf verschiedenen Ländern gewinnen und ein Top-Händlernetzwerk aufbauen mit Größen wie Hübner am Wiener Graben, Chronopassion in Paris, Noble Styling Inc. in Tokio oder The Lavish Attic in Hongkong”, freut sich Firmenchef Robert Punkenhofer, der zurzeit auf der Baselworld die neueste Kreation vorstellt: die Waltz No.1 Skeleton mit Goldgehäuse.
„In nur wenigen Tagen können wir hier sehr viele Händler, Fachjournalisten und Sammler ansprechen, das ist extrem effizient”, sagt Punkenhofer.
Große Kundennähe
Die persönliche Präsentation bei potenziellen Handelspartnern, aber auch privaten Sammlern und Clubs hält er für erfolgsentscheidend: „Gerade als Nischenplayer kann man nicht im Büro sitzen und drauf warten, dass Presse und Händler vorbeikommen. Man muss raus. Als kleiner Marke gelingt es uns sogar besser, die Kunden direkt anzusprechen, als den Großen. Wir sind unternehmergeführt, nicht Teil eines großen Konzerns und damit auch nicht – das ist nicht abwertend gemeint – Brandmanager, die davor für andere Marken gearbeitet haben. Wir leben und lieben die Marke Carl Suchy – das spüren unsere Kunden und das ist sicher ein großer Vorteil im B2C-Geschäft.”
Im Sommer 2018 tourte er durch die USA, den Mittleren Osten und Asien, präsentierte die Marke im September auf der Hongkong Watch & Clock Fair und heuer im Februar auf dem Doha Jewellery and Watch Exhibition Forum.
„Wir wollen weiter wachsen und zumindest zwei bis drei zusätzliche Händler mit Leidenschaft für unabhängige Uhrenmarken gewinnen”, so Punkenhofer zu den weiteren Plänen. Darüber hinaus soll der 2017 gestartete Online-Shop als wichtige und mittlerweile fast unverzichtbare Ergänzung zum Vertrieb über den klassischen Handel forciert werden, ebenso der Markenauftritt in den Sozialen Netzen. Last but not least spielt auch das Thema Kreativität bei der Weiterentwicklung der Marke eine wichtige Rolle; dafür soll es Kooperationen mit innovativen Designern und Künstlern geben.
„2022 werden wir den 200sten Geburtstag von Carl Suchy feiern und für diesen besonderen Anlass wollen wir eine weitere Uhr entwickeln – sowohl eine Armbanduhr als auch eine Tischuhr sind hierfür in Planung”, verrät Punkenhofer abschließend.