••• Von Britta Biron
SHANGHAI/MAILAND. Gut eine Dekade lang war China für Luxusmarken ein Markt mit verlässlich steigendem Volumen. Laut der Unternehmensberatung Bain & Co hat sich der Umsatz im Sektor der Personal Luxury Good – dazu zählen Mode, Accessoires, Beautyprodukte, Uhren und Schmuck – zwischen 2019 und 2021 auf 471 Mrd. Yuan (rd. 61,82 Mrd. €) fast verdoppelt; 2022 musste die erfolgsverwöhnte Branche erstmals einen Rückgang verzeichnen – mit zehn Prozent fiel der auch recht deutlich aus.
Betroffen waren alle Warengruppen, allerdings unterschiedlich stark. Am geringsten war das Minus bei Parfüms und Kosmetik, wo die Umsätze dank der hohen Online-Quote (ca. 50%) um nur sechs Prozent sanken, am höchsten fiel es mit 20 bis 25% bei Uhren aus.
Tendenz weiter positiv
Auf den anderen Märkten lief das Luxusbusiness auch wegen der Preissteigerungen glänzend – im restlichen Asien betrug das Umsatzplus 43%, in den USA 25%, in Japan 18%, und auch in Europa – allen voran in Frankreich und Italien – klingelten die Kassen kräftig. Insgesamt schätzt Bain den Gesamtumsatz für 2022 auf 353 Mrd. €, rund 22% mehr als 2021, und prognostiziert einen weiter anhaltendem Aufwärtstrend.
Die jüngst veröffentlichten Zahlen für das erste Quartal 2023 bestätigen das zum Teil. Der LVMH-Konzern, dessen Börsenwert Ende April erstmals über die magische Marke von 500 Mrd. USD kletterte, meldete einen Umsatz von 21,04 Mrd. € (+17%), die Luxus-Sparte von L’Oréal 3,7 Mrd. € (+7,7%) und Hermès 3,38 Mrd. € (+22%). Bei Kering lief es nicht so gut: 5,08 Mrd. € entsprechen lediglich einer Steigerung von zwei Prozent.