MARKETING & MEDIA
Redaktion 18.10.2024

44 Prozent für ein Ave Maria

Nachdem hierzulande nichts weitergeht, wurden die Österreicher zur US-Wahl befragt.

Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider

WÄHLE WEISE. Nachdem die Verhandlungen im Inland sich seit der Wahl festgefahren haben – alle wollen, aber keiner mit Kickl –, gibt es jetzt auch ein Meinungsbild der Österreicherinnen und Österreicher zur US-Wahl. Marketagent hat es abgefragt; die heimische Bevölkerung hat entschieden: 78 Prozent der Befragten votieren für Kamala Harris als nächste Präsidentin; jene, die sich politisch eher „rechts” verorten, zeigen eine stärkere Vorliebe für Donald Trump (44 Prozent). Dieser hat bei einer Wahlveranstaltung in Philadelphia eben wieder für Schlagzeilen gesorgt. Nachdem zwei Zuschauer wegen der Hitze in der Halle kollabiert waren, brach er den Termin ab und schunkelte eine halbe Stunde lang zu ein paar seiner Lieblingsnummern: Ave Maria, Melodien aus dem Musical „Cats” und dem Disco-Hit „Y.M.C.A.”. Ein „Medley from hell”, wie es ein Anwesender nannte.

Auch FPÖ-Chef Herbert Kickl verriet im Sommer im „Frühstück bei mir” mit Claudia Stöckl ein Stück weit seine musikalischen Vorlieben: „Don’t Stop Believin’” von Journey – seine „ganz persönliche Hymne aus der Coronazeit”, AC/DCs „Thunderstruck” und „Born Free” von Kid Rock. Denn jener habe den Mut gehabt, sich – entgegen dem demokratischen Mainstream der US-Künstlerszene – für Donald Trump auszusprechen. Für Tanzeinlagen ist Kickl nicht bekannt; die FPÖ-Hymnen der John-Otti-Band spielt Ö3 nicht. Infolgedessen ging das Radio-Sommergespräch auch sehr seriös über die Bühne.

In einer Außenpolitik-Befragung der heimischen Spitzenkandidaten durch die APA Ende September hatte sich übrigens nur Werner Kogler festgelegt (auf Kamala Harris), alle anderen blieben neutral. Wiewohl Trump Österreich durchaus wohlwollend gegenübersteht: Dort gebe es eine Vielzahl an Städten, die in Wäldern errichtet wurden, aber kaum Brände – und das, obwohl die Bäume hierzulande sehr „explosiv” seien, lobte er die Alpenrepublik nach den verheerenden Bränden in Kalifornien im Jahr 2020. Darauf lässt sich aufbauen.

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL