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ventocom-Chef Michael Krammer: Die Hofer-Marke hat sich bestens etabliert.

sabine bretschneider 30.04.2015

„HoT”-Bilanz: 167.000 Kunden

ventocom/Hofer Michael Krammer präsentierte am Mittwoch die erste Quartalsbilanz der „virtuellen” Hofer-Mobilfunkmarke „HoT”

Noch heuer: Start mit einem weiteren Partner, LTE-Angebote – und ein Roaming-Paket.

Wien. Eine etwas verspätete „100-Tage-Bilanz” zog am Mittwoch ventocom-Chef Michael Krammer: Der Mobilfunkdienstleister – ventocom wickelt als virtueller Anbieter für den Lebensmitteldiskonter Hofer das Telcoangebot „HoT” ab – präsentierte seine ersten Quartalszahlen. Und die können sich sehen lassen: HoT wird mittlerweile von 167.000 Kunden genutzt. Dazu kommt: 44% aller von der Regulierungsbehörde RTR verzeichneten Nummernportierungen in Öster-reich entfielen in den ersten drei Monaten auf HoT, erzählte Krammer, Ex-Chef des Mobilfunkers Orange, vor Journalisten in Wien.

Studie: Testsieger

ventocom ist ein „hundertprozentig österreichisches Unternehmen”, hob Krammer hervor, das auch mit österreichischen Partner – Callcenter und technische Dienstleistungen – zusammenarbeite. Die drei großen Mobilfunker in Österreich – T-Mobile, Drei und A1 – sind inzwischen allesamt entweder Töchter von Auslandskonzernen (Deutsche Telekom, Hutchison) bzw. mehrheitlich in ausländischer Hand (América Móvil).
Als weiteren Erfolg für HoT verbucht Krammer die Ergebnisse einer aktuellen Mobilfunkstudie (Krammer: „Mehr als nur ein Netztest”): Die Erhebung der „Gesellschaft für Verbraucherstudien” (ÖGVS) hatte im März 2015 Konditionen, Angebot und Servicequalität aller österreichischen Mobilfunkbetreiber verglichen; HoT wurde dabei als heimischer Testsieger ausgewiesen und als einziger Anbieter mit „Gut” bewertet.
Noch heuer soll ein weiterer ventocom-Partner präsentiert werden, der dem Vernehmen nach nicht aus aus dem Handel kommen wird, weil es hier eine Exklusivvereinbarung mit Hofer gibt, so Krammer. Spekulationen über eine Mobilfunkmarke für den Fußballklub Rapid, dessen Präsident Krammer ist, bestätigte er nicht.
Auch LTE soll bei HoT noch heuer in Angriff genommen werden; außerdem werde es noch im Mai ein Roamingangebot geben. 65% der HoT-Kunden nutzen derzeit den HoT Flex-Tarif, 29% das Fix-Modell, wobei es einen Trend vom Flex- hin zum Fix-Tarif gebe. Sechs Prozent nutzen zurzeit einen Datentarif.
Das Erfolgsrezept von HoT ist laut Krammer dessen Einfachheit und Preistransparenz sowie die Abwicklung sämtlicher Services über das Internet; „One-Stop-No Shop-Prinzip” nennt es Krammer.
Für wechselbereite Kunden sei HoT mit Abstand erste Wahl, zitierte der ventocom-Chef die Ergebnisse einer Studie von Marketagent (April 2015): Rund 36% aller wechselwilligen Mobilfunknutzer würden sich für HoT als neuen Anbieter entscheiden. Das Unternehmen hat 20 Mitarbeiter und beschäftigt weitere 30 Personen bei einem Call Center-Anbieter und weitere zehn bei einem technischen Dienstleister.

Billige „Pipelines”

Auf die Klagen der Mobilfunkindustrie angesprochen, die Netzbetreiber würden als billige Daten-„Pipelines” für den ständig steigenden Content von US-Konzernen wie Google (YouTube) missbraucht, meinte Krammer, dies sei eher von Vorteil: „In welcher Branche haben Sie eine pro Jahr um hundert Prozent steigende Nachfrage?” Erst wenn Konzerne wie Google als Netzbetreiber auftreten würden, käme es tatsächlich zu einer ungesunden Monopolisierung. Dann seien seitens der EU Regulierungsaktivitäten gefragt. „Und ich bin kein Freund der Regulierung”, wie Krammer betonte.

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