WIEN. Für den Wohnimmobilienmarkt in Österreich und Deutschland rechnet Engel & Völkers 2025 mit einer spürbaren Markterholung. Dank der positiven Zinsentwicklung und der rückläufigen Inflationsrate habe sich 2024 die Situation in vielen Regionen stabilisiert.
Während Deutschland bereits im heurigen Jahr wieder ein Plus von über elf Prozent beim Transaktionsvolumen erzielen konnte, setzt die Erholung in Österreich etwas verzögert ein: Hierzulande wird für 2024 ein voraussichtliches Transaktionsvolumen von 14,8 Mrd. € erwartet. Das entspricht dem gleichen Niveau von 2023, während 2022 das Volumen noch bei 23,6 Mrd. € lag. Ebenso scheint die Zeit der Preisrückgänge beendet, und auch die weitere Zinsperspektive zeigt, dass Preisanstiege mittelfristig wieder wahrscheinlich sind.
Immobilienmarkt Österreich
Die Stabilisierung des Wohn-immobilienmarkts in Österreich zeige sich sowohl bei der Transaktions- als auch bei der Preisentwicklung: 2024 rechnet Engel & Völkers mit rund 27.000 Transaktionen im Segment der Eigentumswohnungen und etwa 16.300 im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser, was nahezu dem Vorjahresniveau entspricht.
Während im ersten und zweiten Quartal jeweils rund 6.300 Eigentumswohnungen verkauft wurden, verzeichnete der Markt im Q3 eine leichte Steigerung. Für das vierte Quartal wird mit etwa 7.300 Verkäufen sogar ein höherer Wert erwartet. Der durchschnittliche Verkaufspreis für Eigentumswohnungen lag im Q2 und Q3 2024 stabil bei rund 4.900 €/m². Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser bleiben seit Mitte des Jahres auf einem Niveau von etwa 380.000 €.
Blick auf Wien
„Trotz der Herausforderungen der letzten Jahre beobachten wir in der Millionenstadt Wien eine zunehmende Nachfrage nach Eigentumswohnungen”, erklärt Roland Schatz, Head of Sales bei Engel & Völkers Wien. Die Anzahl der verkauften Wohnungen werde voraussichtlich um 3,4% auf knapp 7.900 steigen. Mit einem erwarteten Transaktionsvolumen von rund 2,92 Mrd. € erziele Wien im Segment der Eigentumswohnungen ähnliche Werte wie im Vorjahr, bleibe jedoch weiter hinter den Spitzenwerten der Jahre 2018 bis 2022 (4,5 bis 5,4 Mrd. €) zurück.
„Besonders die Nachfrage nach hochwertigen Objekten trägt dazu bei, den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Speziell in den inneren Bezirken und den besten Lagen sind Objekte im oberen Segment absolut preisstabil”, sagt Schatz. Der durchschnittliche Verkaufspreis liege aktuell bei rund 6.200 €/m² und habe sich nach einem Rückgang auf 5.800 €/m² im Q1 2024 wieder auf das Vorjahresniveau eingependelt.
Der Markt für Ein- und Zweifamilienhäuser zeige ebenfalls eine verhaltene Erholung. Bis Jahresende wird eine leicht höhere Transaktionsanzahl als 2023 erwartet, der durchschnittliche Verkaufspreis stabilisiert sich aktuell auf ein Niveau von über 800.000 €.
Bessere Zeiten kommen
„Die gestiegene Nachfrage und stabilisierenden Preise lassen auf eine anhaltende Erholung schließen”, betont Sylvia Verdorfer, Gebietsleitung Österreich, Projektmanagemnt von Engel & Völkers D-A-CH. „Die positive Zinsentwicklung hat dazu beigetragen, den Jahresbeginn auszugleichen und signalisiert mittelfristig wieder eine moderate Preissteigerung. Wir rechnen für den gesamten D-A-CH-Raum in den zentralen Lagen mit einer anhaltend steigenden Nachfrage und einer stabilen Preisentwicklung”, prognostiziert Verdorfer.
Eine Erleichterung bei der Vergabe von Immobilienkrediten sollte mit Auslaufen der KIM-Verordnung im Sommer 2025 dem Wohnimmomarkt zusätzlich Rückenwind geben. „Falls es denn so kommt.” Denn aktuell sei noch nicht klar, ob nicht neue Regeln der auslaufenden KIM-VO nachfolgen werden. (hk)