••• Von Paul Christian Jezek
Peter Mayr ist Prokurist und Geschäftsführer der Raiffeisen Immobilien Salzburg eGen, die als Landesgenossenschaft der bundesweit präsenten Gruppe agiert, die 2018 mit 270 Mitarbeitern an 88 Standorten 7.152 Immobilien-Transaktionen realisiert hat.
Dieser Tage fand eine Zusammenkunft der Geschäftsführer der sieben Immobilienmakler- und Treuhandgesellschaften in den Bundesländern der österreichweit agierenden Dachmarke Raiffeisen Immobilien statt, wo intern erstmals die künftigen Strategien ausgerollt wurden.
medianet sprach mit Peter Mayr über diese Neupositionierung und über die Märkte in „seinem” Bundesland wie auch in ganz Österreich.
medianet: Herr Mayr, wo sehen Sie sich im Spannungsfeld zwischen Geld- und Immobranche?
Peter Mayr: Jedenfalls innerhalb einer umfassenden und traditionsreichen Historie (lächelt).
Raiffeisen Immobilien kann auf mehr als drei Jahrzehnten Markterfahrung aufbauen. Die Salzburger Landesgenossenschaft existiert seit 28 Jahren. Zu Beginn gab es zwei Mitarbeiter, jetzt sind es 34 an 16 Standorten im Bundesland, und die Zeichen stehen weiter auf Expansion.
medianet: ‚Nur' in Salzburg oder in ganz Österreich?
Mayr: Sowohl als auch, allerdings steht die Raiffeisen Bankengruppe Salzburg in ihrer Gesamtheit im Vordergrund.
Im Rahmen dieser Strukturen wollen wir wachsen. Weiters liegt uns viel daran, Raiffeisen Immobilien im Rahmen der sich bietenden Möglichkeiten weiterzuentwickeln und die Marke Raiffeisen Immobilien am Markt langfristig zu etablieren. Dies wollen wir durch eine stärkere Medienpräsenz, die in den nächsten Monaten und Jahren greifen wird, erreichen.
Als Immobilienfachleute sehen wir sowohl die Raiffeisen-Kreditinstitute wie auch die Konsumenten als Kunden. Die zweite Gruppe gliedert sich wiederum in Raiffeisenbankkunden und in Neukunden – und im letzteren Bereich ist für uns nachhaltiges Wachstum möglich.
medianet: Wie gehen Sie da vor?
Mayr: Für uns hat im Umfeld qualitativ hochwertiger Dienstleistung und Beratung der Kunden das Know-how der Mitarbeiter höchste Priorität. Schon im Bewerbungsgespräch wird abgeklärt, dass die Ausbildung zum Immobilien-Treuhänder absolviert werden muss, wenn diese fehlt, wobei sie von Raiffeisen Immobilien finanziert wird.
Besonders wichtig ist uns die objektive und realistische Markteinschätzung im Auftrag des Kun-den. Es gibt auch ein Qualitätshandbuch für alle Mitarbeiter mit den Basics und Standards für die Kundenbetreuung. Mit diesen Maßnahmen setzen wir Benchmarks für die gesamte Branche.
medianet: Offensichtlich nicht ganz unerfolgreich …
Mayr: 2018 belief sich unser Jahresumsatz im gesamten Bundesland Salzburg auf rund 2,75 Millionen Euro mit mehr als 500 Transaktionen.
medianet: Wie beurteilen Sie ‚Ihren' Heimmarkt?
Mayr: Generell liegt unser Fokus aufgrund der hohen Nachfrage derzeit ganz klar auf Wohnimmobilien, wobei die Entwicklung in Richtung Zwei-Zimmer-Wohnung ab 45 m2 geht.
Nachhaltigkeitsaspekte sind den Kunden dabei ebenso wichtig wie die Höhe der Betriebskosten. Weiters setzt man in Salzburg stark auf befristete Mietverträge – bei unbefristeten befürchten die Vermieter, dass sie die Mieter im Bedarfsfall nicht mehr aus ihrer Immobilie ‚herausbekommen'. Deshalb gibt es eine hohe Leerstandsrate.
medianet: Gibt es weitere Besonderheiten?
Mayr: Es ist ja allgemein bekannt, dass die Nachfrage von jenseits der Grenzen hoch ist.
Jedoch wird der Anteil der Zweitwohnsitze geringer, weil hier die Politik begrüßenswerterweise eingegriffen hat. Auch die Einführung der Schichtenwidmung per Anfang dieses Jahres empfinden wir als erfreulich.
Anders als in Wien und in Graz gibt es in Westösterreich für Vorsorgewohnungen im klassischen Sinn praktisch keinen Markt. Dafür sind Gewerbeimmobilien ein durchaus interessantes Zukunftsthema für uns.
medianet: Auf in die Zukunft …
Mayr: Raiffeisen Immobilien Salzburg geht mit der Zeit und ist offen für neue Denkmuster, insbesondere in technologischer Hinsicht: Bewertungstools sowie Online-Vertrieb und -Beratung nehmen eine immer größere Bedeutung ein, um den persönlichen Kundenkontakt zu ergänzen.