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© APA / AFP / Thomas Samson

Redaktion 08.07.2022

16 Prozent fließen in den eCommerce

Österreichs Haushalte gaben 2021 11,3 Mrd. Euro im Internet aus – ein Plus von vier Prozent gegenüber 2020.

WIEN. Nachdem der Onlinehandel in Österreich von 2019 auf 2020 coronabedingt um fast 20% zulegte, fiel die Steigerung von 2020 auf 2021 mit bescheidenen vier Prozent wieder wesentlich geringer aus, wie eine Analyse von RegioData Research zeigt. Demnach fließen von den österreichischen Haushalten aktuell 11,3 Mrd. € pro Jahr ins Internet – das sind 16,2% aller einzelhandelsrelevanten Konsumausgaben und über 1.265 € pro Einwohner.

Für das laufende Jahr 2022 rechnet RegioData wiederum mit einer Steigerung knapp über dem Niveau von 2021, nämlich von 4,3%. Die zu erwartende höhere Inflation wird jedoch letztlich zu einem deutlichen realen Rückgang führen – das gab es seit der Eröffnung des ersten Onlineshops in den 1990er-Jahren noch nie.

20-Prozent-Marke im Blick

Eine Trendumkehr sieht Regio-Data indes nicht: Durch Corona wurden neue Kundengruppen gewonnen, und die Jungen sind ohnehin deutlich online-affiner, sodass mittel- und langfristig jedenfalls mit Steigerungen zu rechnen sei – je nach Szenario werde der Onlineanteil in Österreich innerhalb der nächsten drei Jahre bereits zwischen 20 und 22% liegen, prognostiziert die Studie.

Im europäischen Vergleich hat der digitale Markt in Großbritannien mit 27% den größten Anteil am Einzelhandel – ausschlaggebend hierfür ist den Studienautoren zufolge die hohe Kaufkraft der Bevölkerung in Kombination mit einer geringen Verkaufsflächendichte. Österreich belegt nach Deutschland und Dänemark den vierten Rang. Zu beobachten ist ein Nordwest-Südost-Gefälle, die europäischen Schlusslichter kommen auf lediglich fünf Prozent Onlineanteil. Zur Einordnung: Einige asiatische Länder kommen bereits auf bis zu 40% Anteil des Onlinehandels am Einzelhandel.

Online-Buchhandel rückläufig

Während die meisten Branchen im österreichischen Einzelhandel ihren Online-Anteil (leicht) ausbauen konnten – am deutlichsten Bau-, Möbel- und Schuhbranche –, zeigen sich im Buchhandel sowie in der Spiele-, Freizeit- und Sportbranche leichte Rückgänge. (red)

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