••• Von Paul Hafner
Sinnieren über das Leben auf den Dächern Wiens – ein Unterfangen, welches man nicht unbedingt mit einem Lebensmittelhändler in Verbindung bringen würde. Im Kontext von Billas großer „Voller Leben”-Kampagne – welche gleichermaßen als Markendach wie als positive Plattform fungieren will – erschließt sich der Gedanke hinter der großen Studie zum Thema Wohlfühlen und Zufriedenheit, deren Ergebnisse in dieser Woche auf dem Dachboden des 25hours Hotel beim Wiener MuseumsQuartier präsentiert wurden.
„Ein Verbündeter für ein genussvolles Leben” wolle man sein, erklärte Vorstandssprecher Robert Nagele. „Mit dem Report wollten wir erfahren, wie es den Österreicherinnen und Österreichern geht, wie sie sich fühlen, wie zufrieden sie sind, wie die Stimmung in unserem Land ist.”
Im Rahmen der von marketmind online durchgeführten Studie sind 5.000 Österreicher befragt worden.
Was glücklich macht
Das Wichtigste vorab: Wohlbefinden ist in ganz Österreich verbreitet, wir fühlen uns mehrheitlich ganz gut. Der Billa Wohlfühl-Index – errechnet mithilfe eines statistischen Modells unter Einbeziehung der Einflussstärken aus unterschiedlichen Lebensbereichen – weist einen Wert von 64,4 von 100 möglichen Punkten auf. Die zentralen Faktoren: Lebenssinn und Werte.
In Form einer Doppelconférence trug Stefan Schiel, Managing Director von marketmind, die Studie vor, Bardia Monshi, Leiter des Instituts für Vitalpsychologie, lieferte Erklärungen und Deutungen dazu.
So zählen Menschen zwischen 50 und 65 Jahren zu den „Wohlfühl-Siegern” in Österreich: Sie kommen auf überdurchschnittliche 67,3 Punkte, während die 18- bis 25-Jährigen auf bloß 62,5 Punkte kommen. Monshi vermutet den Grund dafür in der Gelassenheit des Alters und der Krisenfestigkeit, die dieses mit sich bringe; ein sicherer Arbeitsplatz bzw. eine sichere Pension schützen vor materiellen Existenzsorgen.
Ein weiterer zentraler Faktor sind familiäre Verhältnisse: Kommen Väter und Mütter von zwei Kindern auf 67 Punkte in der Skala, liegt der Wohlfühl-Index für kinderlose Paare oder Singles bei 62,4 Punkten.
West-Ost-Gefälle
Stadtluft macht frei – aber nicht glücklich,wenn es nach dem Report geht: Auf Bundesländerebene sind Wiener mit 61,2 Punkten die Unzufriedensten, das Glück ist in Tirol (66,9 Punkte) und der Steiermark (66,2 Punkte) zuhause.
Beim Städteranking (Durchschnitt: 64,4 Punkte) schneidet Klagenfurt am besten ab, Wien liegt hier an vorletzter Stelle –knapp vor St. Pölten.
Die Top 3 auf Bezirksebene bilden Imst, Liezen (beide 67,5 Punkte) und Kufstein (67,4 Punkte); was die Wiener Bezirke anbelangt, zeigt sich ein homogenes Bild, der Nobelbezirk Hietzing schneidet mit 62,4 Punkten am besten, Brigittenau mit 60,9 Punkten am schlechtesten ab.
Bildung und Arbeit
Menschen mit Matura oder höherer Ausbildung erreichen 65,9 Punkte, Menschen ohne Matura liegen mit 63,7 Punkten dahinter; ein viel wesentlicherer Faktor ist da die Beschäftigung – während Beamte einen Spitzenwert von 70,5 Punkte erreichen und Selbstständige und Pensionsten mit 66,3 bzw. 66,4 Punkten gleichauf liegen, bringen es arbeitslose bzw. arbeitssuchende Menschen nur auf 49 Punkte. Wenig überraschend, meint Monshi, sind für das Gros der Menschen doch die finanzielle Absicherung sowie eine als sinnvoll erlebte beruflicheTätigkeit ein Garant für Zufriedenheit.
„Den Sinn eines geschriebenen Wortes verstehen wir, wenn jeder Buchstabe seine Form und seinen Platz gefunden hat und all die Buchstaben in ihrem Zusammenhang begriffen werden”, holt Monshi aus.
Im Leben eines Menschen sei es genauso: „Wir alle wollen dem Leben eine persönliche Form und Bedeutung verleihen, indem wir an unseren Aufgaben wachsen und unseren Platz finden” – das Streben nach Glück ist gleichbedeutend mit einem Streben nach Sinn.
Das Glück im Kleinen
Wer beim Gedanken an den Lebenssinn in allzu hohe Sphären aufzusteigen droht, den bringt eine andere Erkenntnis der Studie auf den Boden der Realität: Sinn werde nämlich auch aus den Freuden des Alltags gewonnenen – und damit diese kleinen, aber in Summe so wichtigen Freuden des Alltags so oft wie möglich erlebt werden, gehen die Österreicher ihren Lieblingsbeschäftigungen nach: 58% zählen Kochen, 55% Einkaufen als Quelle der Alltagsfreude.
Hier kommt jetzt Billa ins Spiel, hier schließt sich auch der Kreis zum vollen Leben: Dieses möchte man mithilfe gewonnenen Erkenntnisse nun „noch stärker in den Fokus stellen”, betont Nagele – und nennt als Beispiel aktueller Bemühungen das Pilotprojekt Scan & Go im Billa Euro Plaza, wo sich Kunden lästige Wartezeiten an der Kassa durch Self-Checkout per Handy sparen können.
Auch die heurige Umstellung auf 100% heimisches Frischfleisch – betroffen davon ist vor allem das Putenfleisch, das bisher zum Großteil aus dem Ausland kam – bedeute ein volleres Leben; einmal mehr sei Billa hier seiner Vorreiterrolle gerecht geworden, wie einst bei der Verbannung von Käfigeiern und später beim Verkauf der sogenannten Wunderlinge.
Der Fokus auf das Wohlergehen ist eine Ansage: Man möchte anders wahrgenommen werden – nämlich, so Nagele, „als Verbündeter für ein genussvolles Leben”.