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CHRIS HADERER 26.06.2015

Datenlawine überrollt die Unternehmen

Big Data birgt viel Kapital Laut einer Untersuchung der Software AG ­werden die meisten Unternehmen allerdings von den Datenmengen aus dem ­wachsenden „Internet der Dinge” schon im Ansatz überrollt.

Wien. „Das Internet der Dinge ist eine Revolution”, stellt Jürgen Krämer, Vice President Streaming Analytics bei der Software AG, fest: „Nur wer nicht die Augen davor verschließt, dem eröffnen sich rentable Geschäftschancen. Das IoT wird immer mehr Teil unseres Alltags. Deshalb müssen wir uns unbedingt mit Aspekten wie Sicherheit und Governance befassen.” Allerdings: Laut einer aktuellen Studie des Software-Anbieters sind 73 Prozent der Unternehmen mit dem Datenberg, den Internet-of-Things-Anwendungen nach sich ziehen, schlichtweg überfordert.

„Zwar gehen 95 Prozent der Unternehmen davon aus, dass ihnen durch die Verbreitung des IoT in den nächsten beiden Jahren Vorteile entstehen, doch der Großteil – 65 Prozent – hat enorme Schwierigkeiten, Big Data in Echtzeit zu analysieren”, sagt Gerald Friedberger, Country Manager der Software AG in Österreich. „Knapp 75 Prozent sind kaum in der Lage, brauchbare Analysen zu ihrem aktuellen Datenfluss zu erstellen.”

Datengestütztes Wissen

Auch Xerox hat sich mit Big Data auseinandergesetzt und kommt im Rahmen einer aktuellen Studie zum Schluss, dass eine große Mehrheit (74 Prozent) der Unternehmen erwartet, dass sich aus Big Data gezogenes Wissen innerhalb von 12 Monaten nach Implementierung positiv auf ihren Return of Investment auswirkt. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (56 Prozent) verzeichnet bereits Geschäftsvorteile durch Big Data.
„Geschäftsführer verstehen zwar, dass die Verwurzelung von datengestütztem Wissen ein großes Potenzial für das Unternehmen birgt, allerdings ist der Boden dafür noch immer ziemlich steinig”, sagt Craig Saunders, Director Analytics Resource Center, Xerox Consulting and Analytics Services. „Das Ökosystem ist voller Herausforderungen.”
Big Data ist der Schlüssel zu vielen Entscheidungen im Jahr 2015: Drei Fünftel (61 Prozent) der befragten Unternehmen sagen, dass Entscheidungen, die während des nächsten Jahres gefällt werden, eher auf datengetriebenem Wissen basieren werden als auf Faktoren wie Bauchgefühl, Meinung und Erfahrung. Ungenaue Daten können allerdings teuer werden: 70 Prozent der Organisationen haben es immer noch mit ungenauen Datensätzen in ihren Systemen zu tun. 46 Prozent sind der Meinung, dass diese zum Teil unbrauchbaren Datensätze ihr Geschäft negativ beeinflussen und dringend eine Überarbeitung benötigen.

Neue Szenarien

37 Prozent der Befragten gaben an, dass Datensicherheit und -schutz eine der größten Herausforderungen beim Implementieren von Big Data-Strategien sind. „Obwohl es immer noch Herausforderungen gibt, treibt die überwiegende Mehrheit von Unternehmen Technologien zum besseren Nutzen von Big Data in vielen verschiedenen Anwendungsszenarien voran”, sagt Saunders. „Natürlich gibt es aber immer noch ein breites Spektrum an Problemen, die die Verantwortlichen abends lang wachhalten.” Im Großen und Ganzen erwarten die Firmen, dass Big Data-Lösungen ihr Business verändern werden. Diese Veränderung kann eine engere Zusammenarbeit mit Kunden bedeuten, wie 55 Prozent annehmen, oder eine Verbesserung des Teamworks hervorbringen. „Der Großteil der Geschäftsführer erwartet schon nach kurzer Zeit einen Return of Investment. Allerdings sind sie sich auch dessen bewusst, dass sie viele organisatorische Silos durchbrechen müssen, um diese Vision erreichen zu können”, zieht Craig Saunders ein Resümee aus der Studie.

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