TECHNOLOGY
© Chris Haderer

Evernote am PC-Desktop: Informationen werden in Notizbüchern abgelegt, die für alle Systemwelten zur Verfügung stehen.

CHRIS HADERER 08.04.2016

Ein Notizbuch für alle Fälle

Analog zur wirklichen Welt gibt es auch im digitalen ­Multiversum Notizbücher. Onenote und Evernote sind zwei solche Datensammel-Werkzeuge der Online-Zeit.

WIEN. In Zeiten wie diesen sind Informationen ein Grundbestandteil des Alltags. Das gilt sowohl für das Geschäftsleben als auch für den privaten Bereich: Überall werden wir mit Informationen konfrontiert, von denen wir die meisten wahrscheinlich nicht brauchen, einige wenige aber bares Geld wert sein können. Es stellt sich die Frage nach guten Werkzeugen, mit denen Informationen – oder Notizen – gesammelt und archiviert werden können, und zwar auf eine Art und Weise, die beim Suchen und Wiederauffinden keine grauen Haare beim Anwender wachsen lässt. Ein solches Tool ist beispielsweise OneNote von Microsoft, das zwar zum Office-System gehört, aber auch in einer kostenlosen Variante als Einzelanwendung (für Windows, Mac, Android und iOS) angeboten wird (Abonnenten von Office 365 stehen Zusatzfunktionen wie das Teilen von Daten zur Verfügung).

OneNote, vom Alter her schon ein Oldtimer, speichert Fotos, Videos, Notizen, Diktate und Ähnliches in Notizbüchern, die indiziert werden können. Informationen aus Web­sites werden beispielsweise automatisch mit der URL ihrer Herkunft versehen, sodass umfassende Informationen zur Verfügung stehen.

Drei Versionen

Schon etwas mehr als „nur” ein elektronisches Notizbuch ist Evernote. Erfunden vom gebürtigen Aserbaidschaner Stepan Patschikow, startete das Produkt im Jahr 2008 als reiner Webdienst und steht mittlerweile auch als App für alle Betriebssysteme kostenlos zur Verfügung. Evernote war von Anfang an ein erfolgreiches und damit innovatives Produkt und verzeichnete drei Jahre nach dem Launch bereits 11 Mio. Anwender. Angeboten wird Evernote in drei Varianten: die Basisversion ist kostenlos, hat allerdings einen eingeschränkten Funktionsumfang. In der 20 € pro Jahr teuren „Plus”-Version kommen Features wie ein GB Upload pro Monat und die Möglichkeit, die Notizsammlungen auch ohne Internetverbindung zu nutzen, hinzu. Außerdem sind Clippings von Webseiten möglich, die Einbindung von PDF-Dokumenten, das Freigeben von Notizbüchern für andere User sowie Passwortsperren auf Mobilgeräten.

Für 39,99 € pro Jahr ist die „Premium”-Version zu haben, die unter anderem einen zusätzlichen Visitenkartenscanner und 10 GB Upload pro Monat bietet. Die 12 € pro Monat und Nutzer teure „Business”-Version von Evernote bietet zusätzliche Funktionen, die zentrale Verwaltung von Notizbüchern und die Zusammenarbeit der Mitglieder eines Teams betreffend.

Viele Datenquellen

Evernote punktet durch sein Konzept und durch seine Optik, die intuitives Arbeiten unterstützt. Wie erwähnt, werden Daten in Notizbüchern gesammelt. Woher die Daten stammen, ist Evernote mehr oder weniger egal, denn die Lösung kommt mit Videos, Fotos, Audios, PDF-Dokumenten oder schlichten Notizen anstandslos zurecht. Praktisch ist eine (als zusätzliche Browser-App) zu installierende Clipping-Funktion, die Inhalte aus Webseiten direkt in Evernote überträgt (wobei gewählt werden kann, ob die ganze Seite oder nur Teile gespeichert werden sollen). Notizbücher können mit anderen Evernote-Usern geteilt und gemeinsam bearbeitet werden; das wird auch durch eine Chat-Funktion unterstützt, mit der sich Teammitglieder direkt ansprechen können.

Fazit: Evernote hat sich vom reinen Webdienst über die Jahre zu einem ansprechenden und interessanten Produkt mit einem gesunden Preis-/Leistungsverhältnis entwickelt.

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