TECHNOLOGY
CHRIS HADERER 24.04.2015

Windows 10 präsentiert sich in neuen Gewändern

Hands on Im kommenden Juli will Microsoft sein neues Betriebssystem vorstellen und eine Versionsnummer auslassen

Neuauflage des Systems soll konsistente Bedieneroberfläche über alle Plattformen hinweg bieten.

Wien. Es soll ein großer Schritt nach vorn werden: Im Juli, so die ersten Prognosen, will Microsoft sein neues Windows 10 veröffent-lichen. Nach der aus guten Gründen schnell gestrandeten Vista-Version, Windows 7 und aktuell Windows 8.1 wird die Nummer neun übersprungen – die technologische Weiterentwicklung sei so groß, dass dieser Schritt legitim sei. „Bei Windows 8 haben wir zu wenig auf die Kunden gehört”, gibt Alexander Linhart, Leiter der Windows und Surface Business Group bei Microsoft Österreich, zu. „Diesen Fehler haben wir mit 8.1 wieder ausgebügelt.” Bei Windows 10 will man noch ein bisschen weitergehen: Zum Windows Insider-Programm, das Zugriff auf die Technical Preview der Enterprise-Version erlaubt, haben sich fast drei Mio. User angemeldet. Laut Linhart sind in die Produktentwicklung seit Oktober mehr als 200.000 Wünsche von Usern eingeflossen. „Bis zum Ende des Jahres wollen wir eine Milliarde Anwender zu Windows 10 bringen”, sagt Alexander Linhart. Nicht zuletzt deshalb folgt Windows 10 einem „Windows as a Service”-Prinzip: Geräte mit Windows 7, Windows 8.1 und Windows Phone 8.1 erhalten die neue Version im ersten Jahr der Verfügbarkeit von Windows 10 als kostenloses Upgrade. Qualifizierte Geräte, auf denen ein Upgrade von Windows 10 installiert ist, erhalten außerdem kostenlose Aktualisierungen – wobei sich Windows 10 eigentlich nicht mehr als Betriebssystem versteht, sondern als Plattform, die über alle Endgeräte hinweg (PC, Surface-Tablet, Smartphones, Xbox-Konsole) eine einheitliche und konsistente Bedieneroberfläche bieten soll. Apps laufen universell auf allen Windows 10-Geräten, wobei sich das System an das jeweilige Gerät anpasst und erkennt, ob der Nutzer mit Tastatur, Maus oder per Touch arbeitet und automatisch in den dafür vorgesehen Modus wechselt.

Ein Sack Features

Die neuen Features von Windows 10 mit wenigen Worten auf den Punkt zu bekommen, ist praktisch unmöglich. Microsoft hat das Haus einigermaßen aufgeräumt und viele Möbel restauriert und neu aufgestellt. Windows 10 bringt beispielsweise den von vielen Anwendern geforderten Start-Button zurück, der auf Desktop-Ebene mit neuen Features ausgestattet ist. Auch die Kacheloberfläche wurde einem Facelifiting unterzogen und lässt sich jetzt flüssiger bedienen. Außerdem gibt es im Startmenü einen neuen Bereich, in dem Nutzer direkt auf favorisierte Apps, Programme, Kontakte und Webseiten zugreifen können.In Windows 10 lassen sich Apps aus dem Windows Store wie Desktop-Programme im Fenstermodus öffnen. Mit der neuen Snap-Funktion in Windows 10 können bis zu vier Apps gleichzeitig auf dem Bildschirm angeordnet werden. Das neue Betriebssystem bietet außerdem eine neue Funktion an der Task-Bar: Ein neuer Button ermöglicht einen schnellen Überblick und den Wechsel zwischen allen offenen Apps und Dateien. Darüber hinaus bietet Windows 10 Multiple Desktops für einen besseren Überblick bei der Nutzung mehrerer Apps. Mit Windows 10 wird außerdem die von Microsoft gekaufte Kommunikationslösung Skype in das Betriebssystem integriert und steht allen Geräten, vom PC über das Tablet bis hin zum Smartphone, zur Verfügung. Dadurch ist es nicht mehr notwendig, die Skype-App herunterzuladen, und auch der Konfigurationsaufwand fällt geringer aus. Windows 10-Nutzer können damit die Skype-Features, wie Sofortnachrichten, Anrufe und Video-Anrufe, direkt aus dem System heraus nutzen. Angesichts der vielen Neuheiten können Anwender also durchaus auf die Veröffentlichung von Windows 10 im kommenden Juli gespannt sein.

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