Deutsche punkten
© Daimler
Daimler durfte sich im dritten Quartal über ein Absatzplus von acht Prozent freuen – den stärksten Zuwachs aller Hersteller.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 13.12.2019

Deutsche punkten

EY-Analyse: Deutsche Autokonzerne glänzten im dritten Quartal weltweit mit dem stärksten Umsatzplus.

WIEN. Nach einem schwachen ersten Halbjahr haben die deutschen Autokonzerne im dritten Quartal laut einer aktuellen Analyse der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY wieder Gas gegeben und den Großteil der übrigen weltweit führenden Autohersteller hinter sich gelassen. „Das ist besonders erfreulich, weil so auch mit positiven Effekten für die österreichische Zulieferindustrie zu rechnen ist, die sehr stark an die deutsche Automobilindustrie gekoppelt ist”, betont Gerhard Schwartz, Leiter des Bereichs Industrial Products bei EY Österreich.

Deutliches Minus in China

Beim Umsatz legten Volkswagen, BMW und Daimler um neun Prozent zu, während die übrigen „Autonationen” Japan, Frankreich und USA jeweils rückläufige Umsätze meldeten.

Eine ähnliche Entwicklung gab es beim Neuwagenabsatz, der bei den deutschen Autobauern insgesamt um fünf Prozent zulegte, während der Gesamtmarkt um zwei Prozent schrumpfte.
Besonders in China zeigt der Trend nach unten: Um sechs Prozent sanken die Verkäufe der 16 weltweit führenden Autokonzerne im Reich der Mitte. Die US-Hersteller verzeichneten einen Rückgang um 20%, bei den japanischen Herstellern schrumpfte das China-Geschäft um 28%, bei den französischen Autobauern sogar um 55%. Nur die deutschen Autobauer konnten insgesamt dem Abwärtstrend trotzen und steigerten die Neuwagenverkäufe in China um ein Prozent.

Branche unter Druck

„In einem schrumpfenden Markt konnten die deutschen Hersteller im dritten Quartal endlich wieder in die Offensive gehen, Marktanteile gewinnen und auch beim Gewinn deutliche Fortschritte vorweisen”, sagt Schwartz. „Für eine Entwarnung ist es aber zu früh: Die kommenden Monate und Jahre werden schwierig, die Branche steht derzeit enorm unter Druck.”

SUV-Boom rettet Umsätze

Nur fünf der 16 analysierten Unternehmen konnten ihren Pkw-Absatz im dritten Quartal erhöhen – das stärkste Plus verzeichneten die drei deutschen Konzerne: Daimler legte um acht Prozent zu, Volkswagen und BMW jeweils um vier Prozent. Außer den deutschen Autobauern konnten nur Kia und Toyota mehr Autos verkaufen als im Vorjahreszeitraum.

Beim weltweiten Umsatz konnte hingegen die Hälfte der Unternehmen zulegen – vor allem dank des anhaltenden Booms bei SUVs und Pick-ups. So schafften etwa die US-Konzerne trotz eines Absatzrückgangs um sieben Prozent ein Gewinnplus von zehn Prozent – bei einem nur um ein Prozent gesunkenen ­Umsatz. (red)

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