Der Startschuss für den Sport fällt am 1. Juli
© Grießenböck
MARKETING & MEDIA Redaktion 25.06.2021

Der Startschuss für den Sport fällt am 1. Juli

Pünktlich zu den Lockerungen wird beim Kongress „Sport und Marke” über die Zukunft der Branche diskutiert.

••• Von Georg Sander

WIEN. Ab 1. Juli ist alles besser”, erklärt Hans-Willy Brockes, Veranstalter des Szenekongresses Sport und Marke, die Verschiebung von 22. Juni auf 1. Juli. Dann kann der Event im Hilton Vienna Danube Waterfront fast wie früher stattfinden. Und auch alle, die sich für den B2B-Bereich im Sport interessieren, peilen dieses Datum an – nicht zuletzt deshalb, weil vor allem in Österreich die Beschränkungen bei Events über die 3G-Regel hinausgehend fallen werden. Zum Kongress werden 40 Speaker zum sportlichen Wissensaustausch erwartet, parallel dazu wird er per Stream übertragen.

Ab 1. Juli gibt es nun Rechts­sicherheit für einen Kongressveranstalter und auch für Sport­events. „Nun gibt es für alle eine gesetzliche Grundlage; die Branche will sich treffen, weil es genug digitale Veranstaltungen in den letzten eineinhalb Jahren gab”, meint Brockes im Gespräch. Was ist ihm in den letzten Monaten aufgefallen?
„Man sieht eine große Entwicklung: Leistungen, die vorher als Ticketing oder Hospitality im Sponsoringpaket waren, konnten nicht mehr geliefert werden”, meint er. „Ich weiß aus Gesprächen, dass manche Sponsoren nach wie vor keine Gäste einladen oder diese nicht nachgefragt werden, obwohl es möglich wäre. Umgekehrt gab es eine Solidarität der Sponsoren mit den Veranstaltern.” Und das, obwohl man selbst nicht wusste, wie es weiterginge.

Neue Angebote

Viele Leistungen wurden mit neuen, digitalen Angeboten versehen. Gab es im ersten Lockdown im März 2020 keinen Sport, gab es „wenigstens eSport, das war eine erste Welle, da haben sogar die Fußballprofis von Bayern München auf der Spielkonsole gegen ihre Fans gespielt.” Weiters intensivierten sich Social Media-Aktivitäten; das sei mittlerweile sehr umfangreich.

Wie in vielen anderen Bereichen auch hat die Covid-19-Pandemie also zu einer Umstrukturierung vom Live-Erlebnis hin zu mehr Digital stattgefunden. In der Szene wusste man schon wohl länger, dass es in diese Richtung gehen müsste: „Die Dinge, die in der Schublade waren, wurden schneller entwickelt. Ich denke, dass da noch viel Potenzial da ist: Genau das ist das Thema unseres Kongresses. Die Frage ist, was sich lohnt, welche Sponsoren ich habe. Hier kann man lernen.”

Thema „Digitalisierung”

Die Veranstalter ESB Marketing Netzwerk und Sport&Recht haben ein besonders breit gefächertes Paket geschnürt. Große Marken und eine Vielzahl klassischer Sportarten treffen auf Pioniere neuer Sportarten. Diskutiert wird u.a. über das Comeback von Sportevents. Digitale Möglichkeiten von Blockchain, Token und Audio werden vorgestellt. Zu den Topthemen zählen Ligen und Sponsoring-Strategien, Innovationen, Live-Experience und Fan-Engagement.

Die Pandemie hat eben vieles zum Erliegen gebracht, aber eben auch Raum für technischen Fortschritt geschaffen. Wie Besucherströme datenbasiert und intelligent gelenkt werden können, das wird Hutchison Drei Austria in einem Forum präsentieren. Unter welchen Umständen, wie man die Folgen der Pandemie reduzieren kann und welche Perspektiven für die nächsten Jahre entstehen, das sind Themen, die die Branchenvertreter diskutieren werden.
Ein Thema, das Hans-Willy Brockes ebenfalls ein Anliegen ist und auch am Kongress besprochen wird, ist die Geschlechterfrage: „Wir hingen da im Sport noch an einigen Ecken hinterher. Im Sport hat man das Thema eigentlich eher umschifft. Wir haben etwa die Tennis-Veranstalterin Sandra Reichel auf der Bühne, die ihr Ding durchgezogen hat – solche Beispiele gibt es aber viel zu wenige.” Zwar gebe es auf Funktionärsebene logischerweise Frauen, aber auf CEO-Ebene gibt es noch viel zu wenig.
Warum dem so ist, will man ergründen, denn so wenig Frauen gebe es in kaum einer anderen Branche.

Viele Highlights

Ein weiteres Kernthema ist auch eine mögliche Änderung der Gesetzeslage bei den Wett- und Gaminganbietern. Brockes bezeichnet ein kolportiertes Werbeverbot in Österreich als „Super-GAU, denn es gibt eine lange andauernde Abhängigkeit von dieser Industrie. Wir müssen uns diesem Thema stellen und mögliche Konsequenzen besprechen.” Dazu kommen noch Bestandsaufnahmen aus Sicht von Ligen, Vereinen und Verbänden sowie klarerweise von den Veranstaltern: „Gerade Letztere müssen einige Dinge neu erlernen.”

Natürlich geht es auch stark um Innovation. Ein Beispiel wäre da 11teamsports. „Die haben den Ausrüsterdeal komplett neu definiert”, so Brockes; „früher musste jeder Zweitligist Kontakt mit dem Sportausrüster aufnehmen. Der Ansatz, dass 11teamsports das Handling zwischen Ausstatter und Verein übernimmt, erhöht die Relevanz für die Vereine, davon profitieren dann alle Seiten.”
Es zeigt sich also: Es gibt in beinahe allen Bereichen Entwicklungen in der Branche, Best-Practice-Beispiele. Sport und Marke stellt diese vor, damit die Branche nach schwierigen eineinhalb Jahren den richtigen Input bekommt.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL