Journalismusfest Innsbruck 2024 mit mehr als 140 Gästen aus 20 Staaten
© Alena Klinger
MARKETING & MEDIA Redaktion 17.04.2024

Journalismusfest Innsbruck 2024 mit mehr als 140 Gästen aus 20 Staaten

JournalistInnen aus Israel-Palästina und Kiew, die burmesische Intellektuelle Ma Thida, Armin Thurnher, Martin Thür, Claudia Reiterer und Nicola Werdenigg kommen zum Festival Anfang Mai.

INNSBRUCK. Vom 3. bis 5. Mai 2024 wird Innsbruck zum 3. Mal internationaler Treffpunkt von Journalisten, Wissenschaftler, NGO-ExponentInnen und Kulturschaffenden aus vielen Staaten Europas und anderen Regionen der Welt. An diesmal 25 Schauplätzen im Zentrum der Stadt und erstmals Open Air auf der Seegrube präsentiert sich das Journalismusfest Innsbruck – Internationale Tage der Information mit erprobten und neuen Formaten: Debatten, Buchvorstellungen, Ausstellungen, Live-Podcasts, Dok-Filmen, Hörkino, Konzerten, einem Reporter Slam und erstmals Reportagen Live on Stage. Das Festival ist offen für alle Interessierten, die meisten der 60 Veranstaltungen sind frei zugänglich.

Kriege und internationale Krisen wie Russlands Invasion der Ukraine und der heftige Konflikt in Israel-Palästina beschäftigen das Journalismusfest 2024 mit neuen Perspektiven. Die Veranstaltungen zu Israel-Palästina mit israelischen und palästinensischen JournalistInnen aus der Region (Tamar Tsvaigrach, Haaretz und Ahmed Alnaouq aus Gaza - moderiert von Hanno Loewy, Jüdisches Museum Hohenems) und mit Exponent der Diaspora in Deutschland (Tomer Dotan-Dreyfus und Alena Jabarine) stehen unter dem Motto „Im Dialog“. Zudem befasst sich das Festival mit den erhöhten Hindernissen für Flüchtende am Weg nach Europa (mit Giusi Nicolini, Lampedusa und Fyras Mawazini von SOS Méditerranée). Sowie mit dem fast vergessenen Konflikt in Myanmar – wo die Macht der Junta ins Wanken gerät: Zu Gast ist die namhafte Ärztin und Intellektuelle Ma Thida.

Beim Blick auf Russlands Krieg gegen die Ukraine geht es unter anderem mit der Dokumentarfilmerin Inga Pylypchuk aus Kiew um Russlands postkoloniales Erbe; mit der ukrainischen Journalistin Tanya Kozyreva um den korrumpierenden Einfluss des russischen Regimes auf Europa. JournalistInnen von Paper Trail Media präsentieren Recherchen zu verstecktem Vermögen russischer Oligarchen, in Kitzbühel wie auf Zypern. Der Journalist Marton Gergely, Budapest, spricht über „Medien unter Druck“ in Ungarn und über Engagement für Medienvielfalt in Osteuropa durch Investmentfonds wie Pluralis und Stiftungen berichtet Maribel Königer, ERSTE Stiftung.

Wie Investigativ-Journalisten durch Klagen vor Gericht (SLAPP) eingeschüchtert werden und ob die jüngsten EU-Initiativen dagegen wirksam sein können, diskutiert eine Runde mit Daniela Kraus (Presseclub Concordia) und der Wiener Anwältin Maria Windhager. Über den Schutz für Whistleblower spricht der frühere Anwalt von Edward Snowden, Robert Tibbo, der aus Kanada anreist. Mit Falter-Herausgeber und Chefredakteur Armin Thurnher kommt einer der scharfsinnigsten österreichischen Journalisten und Essayisten für eine Analyse der Medienlandschaft und politischen Zustände zum Festival nach Innsbruck. Zu den Aufsehen erregenden „Recherchen am rechten Rand“ der Redaktion von Correctiv sind Hintergründe zu erfahren, der Blick wird auch auf Österreich (Nina Horaczek, Falter) gerichtet. Revolution im Spiel: Kann Sport die Welt bewegen?“, fragt sich eine Runde mit Rainer Schüller und Philip Bauer (Standard), Nicola Werdenigg und Toni Innauer.

Wie qualitätsvoller Regionaljournalismus möglich ist, diskutieren JournalistInnen aus der Europaregion Tirol – Südtirol – Trentino. Erinnert wird, zum 150. Geburtstag, an den großen Medien- und Sprachkritiker Karl Kraus. Und weil der Historiker und engagierte Journalist Claus Gatterer vor 100 Jahren zu Welt kam, diskutiert ein Podium über sozial engagierten Journalismus.

Zur Eröffnung am Freitag, 3. Mai, dem Internationalen Tag der Pressefreiheit, mit Grußworten von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, befasst sich ORF-Moderatorin Claudia Reiterer mit der zunehmenden Verachtung, die Journalistinnen auf Social Media erfahren müssen: „Verbrennen Medienfrauen auf dem digitalen Scheiterhaufen?“. Die drei Ausstellungen des Festivals sind auf je eigene Art besonders.
ZIB-2-Moderator Martin Thür zeigt „Meine Sammlung“: Thürs Leidenschaft gilt Wahlkampfgeschenken, die erstmals öffentlich zu sehen sein werden.

Die Innsbrucker Fotografin Helena Lea Manhartsberger präsentiert die für das Journalismusfest konzipierte Ausstellung „in between states – eine visuelle Auseinandersetzung mit drei Grenzregionen“: Fotos aus Lampedusa, Mexiko und der Ukraine. In erweiterter Form nochmals zu sehen ist die für das Festival 2023 entstandene Ausstellung zum Atlas der Globalisierung von Le Monde Diplomatique.

Eine Premiere ist auf 1900 Metern, auf der Seegrube, zu erleben: Servus.Grüezi.Hallo, den transalpinen Podcast der Zeit, gibt es Live im Hochgebirge Open Air. Live wird auch der Podcast Inside Austria von Spiegel und Standard aufgeführt und der Standard-Podcast Thema des Tages („Die Angst vor dem dritten Weltkrieg“). Ö1-Moderatorin Renata Schmidtkunz verlegt ihre Radiosendung „Im Gespräch“ diesmal ins Landesstudio Tirol. Beim Zeitungsfrühstück im Café Munding diskutieren stellv. ChefredakteurInnen des Standard so wie am Tag danach die TT-Chefredaktion über die aktuelle Ausgabe. Eine weitere Premiere steht im Treibhaus am Programm: Erstmals in Österreich gibt es Reportagen Live on Stage. Die Bühnen Bern präsentieren eine Text aus dem Magazin Reportagen (Bern) als szenische Lesung. Und beim Reporter Slam wettfeiern fünf Reporter aus dem ganzen deutschen Sprachraum um die Gunst des Publikums.

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