Neue Religionslehrer gesucht
© Erzdiözese Wien/Gabi Paar
MARKETING & MEDIA Redaktion 27.03.2024

Neue Religionslehrer gesucht

Erzdiözese Wien wirbt mit Postkarten um neue Mitarbeiter

WIEN. 122.955 Kinder und Jugendliche besuchen im aktuellen Schuljahr den katholischen Religionsunterricht an einer Schule auf dem Gebiet der Erzdiözese Wien. Unterrichtet werden sie von derzeit 1.420 Religionspädagog. Deren Zahl ist allerdings rückläufig, es fehlt an Nachwuchs. „Der katholische Religionsunterricht ist ein Unterrichtsgegenstand, der sich bei jungen Menschen großer Beliebheit erfreut, da er ihre Fragen und Sorgen, Hoffnungen und Ängste zum Thema macht, also so bunt wie das Leben ist. Mit einer gewissen Sorge blicken wir aber auf den Berufsstand der Religionspädagoginnen und -pädagogen“, erklärt dazu Andrea Pinz, Leiterin des Erzbischöflichen Amtes für Schule und Bildung in Wien. „Aktuell sind fast 40 Prozent unserer Lehrkräfte 56 Jahre oder älter — und zuletzt war die Zahl der neu bestellten Religionslehrer leider rückläufig, vor allem als Folge der geänderten Ausbildung“, umreißt sie die Problematik.

Dabei bietet der Beruf so einiges: „Als Religionslehrer können Sie sich auf einen sinnstiftenden Beruf mit sicherer Zukunft freuen“, erklärt die Schulamtsleiterin . Denn Religionslehrer würden aufgrund der Alterspyramide besonders in den nächsten Jahren dringend gebraucht. Das gelte im Übrigen für den Religionsunterricht an allen Schularten. Der Unterricht bringe zudem viel Abwechslung mit sich, so Andrea Pinz. „Ein zeitgemäßer Religionsunterricht ist dialogisch gestaltet und sehr nah an den Schüler und ihrer Lebenswelt dran. Unser Religionsunterricht will Kinder und Jugendlichen bei religiösen Themen und Fragestellungen diskursfähig machen und will sie zum kritischen Denken ermuntern und dazu, Position zu beziehen und mit anderen in Austausch zu treten. Das ist gerade heute wichtiger denn je.“

Postkarten-Kampagne wirbt für den Beruf
Das Schulamt der Erzdiözese Wien geht nun neue Wege, um dem Mangel an Nachwuchskräften entgegenzuwirken. Unter dem Motto „Zukunft prägen, Religionslehrer werden“ läuft seit 21. März für mehrere Wochen lang eine Postkarten-Kampagne. Vier Sujets setzen auf starke Farbkontraste und pointierte Aussagen. Die Karten sollen dabei vor allem neugierig machen und die Aufmerksamkeit auf das Thema lenken — umfassende Informationen zu Ausbildung, Bewerbungs-anforderungen und so wichtigen Fragen wie die nach dem Gehalt liefert die Website zur Kampagne. Zu finden sind die Karten an zahlreichen Örtlichkeiten in ganz Wien — Gastronomie und Hotellerie ebenso wie Studentenheime, Büchereien und Museen. Auch in Wiener Neustadt liegen Karten auf.

Die Postkarten sind Teil einer Gesamtstrategie des Erzbischöflichen Schulamtes, um die Religionspädagogik vor den Vorhang zu holen. Geplant ist für heuer etwa eine Aktion in den Pfarren. Auch Veranstaltungen werden intensiv genutzt: Bei der kommenden „Langen Nacht der Kirchen“ beispielsweise werden Religionspädagogik und Religionsunterricht in Kooperation mit der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/ Krems und der theologischen Fakultät der Universität Wien in den Fokus genommen. Interessierte können im Zwettlerhof neben dem Stephansdom spannende Podiumsdiskussionen besuchen. Und nicht zuletzt werben auch Religionspädaogig selber in ihren 7. und 8. Klassen für ihren Beruf.

Fakten zum Beruf: Ausbildung und Gehalt
Menschen, die katholischen Religionsunterricht erteilen möchten, sind selbst Mitglied der katholischen Kirche. Für Volksschulen erfolgt die Ausbildung an einer der vier Kirchlichen Pädagogischen Hochschulen (KPH). Für alle weiterführenden Schulen erfolgt die Ausbildung an den KPH gemeinsam mit den Universitäten. Religionslehrer stehen entweder als Vertragslehrer in einem Dienstverhältnis zu Bund oder Land oder werden als „kirchlich bestellte Religionslehrer“ seitens der Kirche oder Religionsgesellschaft beschäftigt. Das Gehalt der Religionspädagog wird in jedem Fall vom Staat bezahlt und entspricht jenem von Lehrer anderer Gegenstände. Bei einer Vollanstellung ohne Vordienstzeiten als voll ausgebildete/r Lehrer beträgt das monatliche Mindestgehalt 3.401,20 € brutto.

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