WIEN. Mit 20,3 Milliarden Tonnenkilometer verursacht der Lkw-Transit in Österreich mehr Verkehrsbelastung als der Lkw-Inlandsverkehr mit rund 18,6 Milliarden Tonnenkilometer. Während die Verkehrsleistung des Lkw-Inlandsverkehr seit dem Jahr 2015 um 18 Prozent zugenommen habe, war zudem die Zunahme beim Transitverkehr mit 35 Prozent fast doppelt so hoch, rechnet der VCÖ vor.
Wobei den zuletzt pro Jahr insgesamt fast 41 Millionen beladenen Lkw-Fahrten in Österreich nicht einmal 143.000 technische Unterwegskontrollen gegenüber stünden. Der Verkehrsclub fordert eine deutliche Erhöhung der Lkw-Kontrollen.
„Die Kontrolldichte ist mit 0,4 Prozent niedrig. Wie wichtig die Lkw-Kontrollen für die Verkehrssicherheit sind, verdeutlichen die Ergebnisse. Mehr als 13.700 Lkw wiesen so schwere Mängel auf, dass sie nicht mehr weiterfahren durften“, betonte VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Zusätzlich sei bei über 30.000 Lkw eine Überladung festgestellt und mehr als 80.000 Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten registriert worden.
Und sie gibt zu bedenken: „Österreich liegt zwar bei den Kontrollen über den Vorgaben der EU, diese richten sich aber nach den im Land gemeldeten Lkw, was im Transitland Österreich wenig relevant ist. Bereits zwei Drittel der Verkehrsleistung des Straßengüterverkehrs in Österreich entfallen auf Fahrzeuge aus dem Ausland.“
Jaschinsky verweist auf die Schweiz mit strengeren Kontrollen – auch bei den Tempolimits. Hier sei Österreich großzügiger bei den Toleranzen. Statt der erlaubten 80 km/h würden auf den heimischen Autobahnen Lkw im Schnitt 88 km/h fahren. Bildunterschrift: Mehr Polizeikontrollen gefordert: Bei mehr als 13.000 Kontrollen jährlich weisen Lkw so schwere Mängel auf, dass sie nicht mehr weiterfahren dürfen.