Global 2000 verlangt echten Umweltschutz statt leere Marketing-Versprechen
© Global 2000 / Manuela Ruzicka
RETAIL Redaktion 26.01.2021

Global 2000 verlangt echten Umweltschutz statt leere Marketing-Versprechen

„S“ wie saubere Umwelt – Supermarktketten dürfen nicht weiter Pfandsystem blockieren.

WIEN. Nach dem Erfolg der letzten Bremser-Tour, bei der sich Lidl zum Pfand bekannt hat, fordert die Umweltschutzorganisation Global 2000 jetzt auch andere Supermarktketten auf, sich Pro-Pfand und Mehrweg zu positionieren. Die größten Supermartketten Spar, Rewe und Hofer gehören auch zu den stärksten Blockieren des Pfandsystems. Im Rahmen einer Kreideaktion rufen Aktivisten Spar dazu auf, nicht nur mit ihrer Marketing Aktion „Gemeinsam Plastik Sparen“ langsame Schritte zu gehen, sondern endlich eine ganzheitliche Ressourcenstrategie zu fahren. „Es ist an der Zeit, dass sich große Supermarktketten, wie Spar, nicht weiterhin hinter leeren Versprechen ihrer Marketing-Kampagnen verstecken und endlich umfassende Maßnahmen gegen die Plastikflut setzen. Dazu braucht es das Pfandsystem mit dem Ausbau von Mehrwegsystemen gleichermaßen“, fordert Lena Steger, Ressourcenexpertin von Global 2000.

Mit der vor Kurzem erfolgten Kreideaktion wollen Global 2000-Aktivisten Pfand-Blockierer Supermärkte, aber auch Konsumenten auf die Notwenigkeit eines Pfandsystems in Österreich aufmerksam machen. Da die Supermarktkette Spar zu den Hauptblockierern des Pfandsystems zählt, wurden vor allem Spar-Filialen mit der Aktion adressiert. Mit Sprüchen wie “Spar dir nicht den Mehrweg!”, “S wie saubere Umwelt!” und “Einweg - Spars dir lieber!” wurden sie aufgefordert, sich nun endlich für ein Pfandsystem mit Mehrwegquoten auszusprechen und den Weg für nachhaltige Lösungen frei zu machen.

Bei Spar scheinen Gegensätze zum Alltag zu gehören. Spar möchte sich zwar mit der Werbebotschaft „Gemeinsam Plastik Sparen“ ein besseres Image verschaffen. Aber ein Blick in die Regale zeigt die tatsächliche Realität – ein Meer aus Plastikverpackungen. Auch wenn Spar beim Mehrwegflaschenangebot unter den großen Ketten Vorreiter ist, soll dies nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass der Großteil der Getränke in Plastikflaschen oder anderen Einweggebinden angeboten wird. Daher müssen diese auch den EU-Vorgaben entsprechend richtig gesammelt werden, denn bis 2029 müssen 90% der Plastikflaschen getrennt gesammelt werden. Dass wir die EU-Quoten ohne ein Pfandsystem nicht erreichen können, wissen alle. Dies bestätigte auch kürzlich der Mitbetreiber einer der wenigen Restmüllsortieranlagen in Österreich, Alfred Egger, in seinem Leitartikel „Fake News‘ in der Abfallwirtschaft“.

Für eine langfristige Transformation vom umweltschädlichen Wegwerftrend hin zu nachhaltigen Mehrweg-Lösungen müssen nun die richtigen Hebel bewegt werden. Ein Einweg-Pfandsystem ist eine bewusstseinsbildende Maßnahme, die es schlussendlich auch den Kunden erleichtert, sich für die ressourcenschonendere Mehrwegflasche zu entscheiden, wenn alles gleichermaßen retourniert werden muss. Wir haben eine Angebotsökonomie, in der die Handelsriesen kontrollieren, wie die Lebensmittelversorgung aussieht und einen erheblichen Einfluss auf die Wahl der Verpackungen nehmen. Möchte man erzielen, das Mehrweg-Sortiment zu fördern und attraktiver für die österreichische Bevölkerung zu gestalten, muss eine Chancengleichheit herrschen. Gibt es also auch Pfand auf Einwegverpackungen, so werden Mehrwegflaschen nicht mehr benachteiligt und viel eher angenommen.

„Setzen wir also den Spar-Slogen endlich in die Realität um: Gemeinsam Plastik Sparen – aber richtig! Eine ernst gemeinte Strategie fürs Plastik Sparen braucht den Ausbau von Mehrweg in Kombination mit der Einführung eines Einweg-Pfandes. Um auch der Bevölkerung eine Stimme zu geben, rufen wir die Menschen in Österreich auf, unsere Pfand drauf-Petition zu unterstützen“, so Steger abschließend. (red)

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