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© APA/Barbara Gindl

Redaktion 06.12.2019

Winter-Countdown

Die Saison startet: Neue Mobilitätsangebote für Urlauber; Seilbahnbetriebe investierten heuer 754 Mio. Euro.

WIEN. Nach einem schneereichen Winter im Vorjahr hoffen die Touristiker auch in der kommenden Saison auf Frau Holles Segen. „Aktuell ist die Auslastung für Weihnachten leicht positiver als im Vorjahr. Wir schauen der Saison durchaus mit Hoffnung entgegen, dass wir das Vorjahr erreichen”, so die Chefin der Österreich Werbung (ÖW), Petra Stolba.

„Mobilitätsberater”

Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind derzeit in aller Munde, Wintertourismus ist mit seinen Seilbahnen, Beschneiungsanlagen und Pistengeräten jedoch ein ressourcenintensives Vergnügen. Vor allem die Anreise in die Wintersportgebiete schlage zu Buche, „da kommen wir an unsere Grenzen”, räumte der Obmann der Seilbahnbranche, Franz Hörl, bei einem Pressegespräch ein.

Eine der größten Herausforderungen sei, den Gästen das Zug- und Busfahren schmackhaft zu machen, so Hörl. Entsprechende Angebote unter anderem mit den ÖBB würden ausgelotet, in den Regionen würden inzwischen sogar eigene „Mobilitätsberater” eingesetzt, die sowohl bei den Hoteliers als auch bei den Gästen Aufklärungsarbeit leisteten.
Auf Initiative des Seilbahnen-Fachverbands starten ÖBB Rail Tours in Kooperation mit der Tirol Werbung in der aktuellen Wintersaison ein neues klimafreundliches Nightjet-Kombiticket in heimische Skigebiete.

Neue Nightjet-Kombitickets

Per An- und Abreise mit dem ÖBB Nightjet, dem Nachtzug der ÖBB von Wien bzw. aus Hamburg und Düsseldorf, geht es für Wintergäste „bequem und ausgeschlafen” zu vier Tiroler Skigebieten. Die „Transportlücke” vom jeweiligen Zielbahnhof bis zur Unterkunft wird dabei vom Tiroler Bahnhof-Shuttle geschlossen, dessen Kosten bei der Buchung des Gesamtpakets inbegriffen sind. Damit will man ein aktives Zeichen zur Förderung des Klimaschutzes setzen und ein praktikables Angebot als Alternative zur An- und Abreise per Auto etablieren. Nach der diesjährigen Pilotphase soll das Angebot schrittweise ausgeweitet werden.

„Das Thema Gepäck ist einer der Hauptgründe, warum es nicht funktioniert”, sagte Hörl. Skidepots sollen dazu beitragen, dass Gäste ohne Gepäck und zu Fuß zu den Talstationen gelangen und auf das Auto verzichten können. Laut Hörl arbeitet ein Großteil der Seilbahnunternehmen bereits mit erneuerbarer Energie.

Hohe Investitionen

In die kommende Wintersaison haben die Seilbahnbetriebe in Summe 754 Mio. € investiert, knapp die Hälfte in Infrastruktur, den Rest in Beschneiungsmaßnahmen und technische Weiterentwicklungen (150 Mio.) oder andere Ausgaben wie Eintrittsysteme, Pistengeräte und Gastronomie (196 Mio. €).

Die Seilbahnbranche beschäftigt rund 17.000 Menschen direkt und weitere etwa 109.000 indirekt durch Partner und Dienstleister.
Die Skipasspreise würden auch heuer wieder im Ausmaß der Inflation steigen, sagte Erik Wolf, Geschäftsführer des Fachverbandes der Seilbahnen. Die Seilbahnbranche verweist auf hohe Investitionen und steigende Personal- und Energiekosten.
Österreich ist einer der Weltmarktführer bei alpinem Skifahren. Im Vorjahr stiegen die Nächtigungen im Winter österreichweit um 1,5% auf 72,9 Mio. Die Zahl der Gäste erhöhte sich um 2,9% auf 20,4 Mio. Für Österreich hat der Wintertourismus mit Umsätzen von zuletzt 14,1 Mrd. € nach wie vor eine größere Bedeutung als der Sommertourismus, der im Vorjahr 13,3 Mrd. € brachte. (APA/elk)

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