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Redaktion 10.03.2023

Beste Zahlen bei der Erste Group für 2022

Das Betriebsergebnis der Bank steigt kräftig um 16,3% auf vier Milliarden Euro – auch der Nettogewinn wächst.

••• Von Reinhard Krémer

Willi Cernko ließ die Korken knallen: Der CEO der Erste Group legte eine knackige Bilanz für 2022 auf den Tisch. Und die kann sich sehen lassen: Das Betriebsergebnis kletterte um satte 16,3% auf vier Mrd. €. Viel besser noch: Der Nettogewinn der Bankengruppe steigerte sich auf 2,16 Mrd. € nach 1,92 Mrd. € im Jahr 2021. Weitere Kennzahlen: Der Zinsüberschuss stieg aufgrund von Zinserhöhungen sowie starken Kreditwachstums in allen sieben Kernmärkten auf 5.950,6 Mio. € (+19,6%; 4.975,7 Mio. € im Jahr 2021). Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf 2.452,4 Mio. € (+6,5%; 2.303,7 Mio. € waren es 2021).

Anstiege gab es in fast allen Provisionskategorien und in allen Kernmärkten, signifikante Zuwächse wurden insbesondere bei den Zahlungsverkehrsdienstleistungen sowie in der Vermögensverwaltung erzielt. Das Handelsergebnis reduzierte sich auf –778,6 Mio. € (58,6 Mio. € 2021), die Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert, stieg auf 731,3 Mio. € (173,2 Mio. €).
Die Entwicklung beider Positionen war hauptsächlich auf zinsbedingte Bewertungseffekte zurückzuführen. Die Betriebserträge stiegen auf 8.570,6 Mio. € (+10,7%; 7.742,0 Mio. im Jahr 2021).
Die Kundenkredite stiegen auf netto 202,1 Mrd. € (+12,1%; 180,3 Mrd. € im Jahr 2021). Passivseitig gab es einen Rückgang bei den Einlagen von Kreditinstituten auf 28,8 Mrd. € (31,9 Mrd. € 2021). „Aufgrund eines sehr soliden Kreditwachstums in all unseren Märkten und Segmenten sowie einem günstigen Zinsumfeld war der Zinsüberschuss der ausschlaggebende Faktor für die starke operative Performance. Wir profitierten nicht nur von einer positiven Ertragsdynamik, sondern konnten trotz des erheblichen Inflationsdrucks im vergangenen Jahr auch den Anstieg bei den Kosten eindämmen”, sagt Stefan Dörfler, CFO der Erste Group.

Kunden legen kräftig ein

Die Kundeneinlagen stiegen in allen Kernmärkten – insbesondere in Österreich und in Tschechien – auf 224,0 Mrd. € (+6,4%; 210,5 Mrd. € 2021). Das Kredit-Einlagen-Verhältnis stieg auf 90,2% (85,6% 2021). Die Bilanzsumme stieg auf knackige 323,9 Mrd. € (+5,4%; 307,4 Mrd. 2021).

Auf der Aktivseite verringerten sich Kassenbestand und Guthaben insbesondere in Österreich durch die Rückführung von TLTRO III-Mitteln (Targeted longer-term refinancing operations – langfristige Finanzierungen zu attraktiven Konditionender Europäischen Zentralbank ; Anm.) auf 35,7 Mrd. € (45,5 Mrd. €). Kredite an Banken verringerten sich auf 18,4 Mrd. € (21,0 Mrd. € 2021).

Erfolgreich in der CEE-Region

„Die Volkswirtschaften in Zentral- und Osteuropa haben sich als widerstandsfähiger erwiesen, als letztes Jahr angenommen wurde: Trotz der vielen Herausforderungen durch den schrecklichen Krieg in der Ukraine konnte ein solides Wirtschaftswachstum erreicht werden”, sagt Willi Cernko, CEO der Erste Group. „Wie ein Großteil der Welt steht dieses Jahr aber auch die CEE-Region vor einem starken Rückgang. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass sich das Wachstum dort weiter fortsetzen wird, und wir erwarten keine Rezession. Diese Zuversicht spiegelt der robuste Finanzausblick wider, der ein solides Ziel für das Kreditwachstum beinhaltet. Wir werden die Menschen und die Wirtschaft in unserer Region weiterhin dabei unterstützen, finanziellen Wohlstand aufzubauen. Unser Kredithahn ist offen und wir werden mit digitalen Innovationen im Sinne unserer Kunden weiter an diesem Ziel arbeiten”, so Cernko.

So geht’s heuer weiter

Ökonomen gehen derzeit davon aus, dass die Kernmärkte der Erste Group 2023 in der Lage sein werden, eine Rezession zu vermeiden und sogar ein reales BIP-Wachstum in einer Größenordnung von null bis drei Prozent zu verzeichnen.

Der Inflationsdruck sollte nach der 2022 aufgrund außerordentlich hoher Energiepreise zweistelligen Teuerung 2023 nachlassen. Anhaltend niedrige Arbeitslosenraten sollten die Wirtschaftsleistung in allen Märkten der Erste Group stützen, so das Unternehmen.
Die Leistungsbilanzsalden, die 2022 wegen außerordentlich hoher Energiepreise stark unter Druck gerieten, sollten sich 2023 dank eines Rückgangs der Energiepreise wieder erholen. Auch die Fiskallage sollte sich nach den im Jahr 2022 verzeichneten deutlichen Haushaltsdefiziten wieder verbessern. Die Staatsverschuldung sollte in allen Kernmärkten der Erste Group weitgehend stabil und damit wesentlich unter dem Durchschnitt der Eurozone bleiben, meint man bei der Bank.

Zuckerl für die Aktionäre

Der Vorstand der Erste Group wird der Hauptversammlung im Jahr 2023 vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von 1,90 € je Aktie auszuschütten. Zusätzlich strebt die Erste Group 2023 vorbehaltlich der erforderlichen regulatorischen Genehmigung einen Aktienrückkauf mit einem Volumen von bis zu 300 Mio. € an, was dem Aktienkurs gut bekommt.

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