WIEN. Datengetriebene Entscheidungen sind besser fürs Geschäft – aber nur, wenn die Daten korrekt erfasst und interpretiert werden. Die besondere Herausforderung dabei: Die Datenlandschaft wird immer fragmentierter. Wer Erkenntnisse über mehrere Werbekanäle hinweg gewinnen will, darf sich nicht auf eine einzige Quelle der Wahrheit verlassen.
So lautet ein mögliches Fazit der 14. Google Analytics Conference, die vergangene Woche zum 14. Mal in Wien stattfand – veranstaltet von der Digitalagentur e-dialog. Im Apothekertrakt von Schloss Schönbrunn diskutierten auf zwei Bühnen internationale Expertinnen und Experten von Unternehmen wie Google, Usercentrics und e-dialog die Schwerpunktthemen Analytics, Measurement und Tracking.
In seiner Opening Keynote erklärte Stefano Menti, Senior Product Manager bei Google in den USA, wie Google Analytics 4 in Zukunft mithilfe von KI noch mehr Insights über die volle Customer Journey liefern wird. Eric St. Gemme, Head of Data & Measurement Retail bei Google, rief in seiner Closing Keynote Unternehmen dazu auf, das Lernen aus Daten direkt in ihren Zielen zu verankern.
In einem Business-Panel diskutierten Markus Huber von refurbed, Cécile Felicitas Virnich von der Messe Düsseldorf und Emre Utma vom BFI Wien, wie welche Wichtigkeit heutzutage direkt erhobene Daten, also First Party Data, für die Erfolgsmessung haben.
Zentrale Erkenntnisse der Konferenz
Wer misst, gewinnt: Viele Unternehmen schöpfen ihr Potenzial in der Erfolgsmessung und Datennutzung nicht aus. Studien zeigen, dass Unternehmen mit einem guten Measurement-Setup schneller wachsen. Dabei ist die Unterstützung für eine solide Datenstrategie aus dem Top-Management entscheidend.
Die „Single Source of Truth“ ist überholt: Die Datenlandschaft wird immer fragmentierter, und keine Plattform liefert die ganze Wahrheit. Marketing Mix Models (MMM) erleben ein Comeback als statistische Methode zur Erfolgsmessung. Klick-basierte Attribution bleibt relevant, besonders mit KI-gestützter Modellierung. Eine intelligente Interpretation des Dreiecks MMM – Attribution – Experiment ist ein besserer Weg zur Datenwahrheit.
Datenlücken schließen: Standard-Tools mit Werkseinstellungen lassen Potenzial ungenutzt. Mit technischer und strategischer Expertise können Lücken in der Customer Journey DSGVO-konform geschlossen werden. Die Verknüpfung von First-Party-Daten mit anderen Quellen ermöglicht eine bessere Messung von Conversions.
User Experience ist entscheidend: Messbarkeit allein reicht nicht aus, wenn die User Experience auf den Plattformen des Unternehmens beeinträchtigt ist. Barrierefreiheit, Datenschutz und KI-generierte personalisierte Inhalte spielen eine wichtige Rolle.
Während im großen Saal des Apothekertrakts Überblicksthemen für Entscheiderinnen und Entscheider im Marketing präsentiert wurden, fanden in einem kleineren Saal Deep Dives zu Tools wie Google Analytics, Google Tag Manager und Google Ads statt. Nach der Konferenz trafen sich die über 200 Teilnehmenden zum Networking im Schlossgarten. Am 2. Oktober 2025 wird mit der ProgrammatiCon die zweite jährlich von e-dialog veranstaltete Konferenz in Wien stattfinden.