WIEN. Aktuell wird das traditionsreiche Hotel Bristol, gegenüber der Wiener Staatsoper am Eingang zur Wiener Innenstadt gelegen, renoviert. Das Großprojekt steht exemplarisch für ein wachsendes Phänomen der Außenwerbebranche: Baugerüste, die als Bühnen für Markeninszenierungen genutzt werden. Dazu waren Matthias Winkler, CEO der Sacher Hotels Betriebs GmbH, zu der das Hotel Bristol gehört, und Georg Suchanek, Gründer und Geschäftsführer der Werbewand OOH GmbH, zu Gast im mediadome pressclub bei Herausgeber Chris Radda.
Win-win-Projekt
„Auslöser“ für die Bespielung von Baugerüsten und Feuermauern mit Werbung war die Corona-Pandemie, erklärt Suchanek. Damals sei man auf der Suche nach krisensicheren Geschäftsfeldern gewesen. Vom Erfolg sei man anfangs durchaus selbst überrascht gewesen, so der Werbewand-Geschäftsführer. Heute bespielt das Unternehmen 23 Flächen auf Gerüsten, Dächern und Feuermauern. „Gerüstwerbung ist noch eine Nische, die aber größer und stärker werden wird. Denn immer mehr Marken entdecken Gerüstwerbung für sich“, ist sich Suchanek sicher.
Das Projekt am Hotel Bristol sei für beide Seiten ein Gewinn. „Einerseits war für uns Schönheit ein Argument, also die Baustelle verhüllen und so ein bisschen ein schöneres Bild abzugeben. Aber andererseits natürlich auch um die sehr hohen Baukosten zu einem kleinen Teil zu refinanzieren“, erklärt Winkler. Letztendlich habe man sich im Zuge einer Ausschreibung unter mehreren Bewerbern für die Werbewand OOH GmbH entschieden, da diese am besten verstanden habe, „dass es sich hier um ein Luxusobjekt handelt“, so der CEO der Sacher Hotels Betriebs GmbH. Auch Suchanek verweist im Gespräch auf die „passende Chemie“ zwischen Werbewand und Sacher und unterstreicht den attraktiven Standort direkt am Eingang zur Innenstadt. „Das ist eine beständige Werbung mitten in Wien. Das Sujet ist auch bei einem Stromausfall noch sichtbar und kann nicht weggewischt oder weggeklickt werden.“
„Die richtige Entscheidung“
Angesprochen auf Reaktionen meint Winkler, dass es bisher „sehr positives Feedback“ gegeben habe. Zugleich wünsche er sich weniger strenge Regularien seitens der Stadt Wien, dann könne auch ein Touristenmagnet wie in New York City entstehen, wo ein ganzes Gebäude als Louis Vuitton-Koffer inszeniert wurde. Dennoch: „In Summe war es für uns die richtige Entscheidung, die nicht nur einen finanziellen Aspekt, sondern auch einen Verantwortungs-Aspekt hat“, bilanziert Winkler. Zu Weihnachten 2027 möchte das Hotel Bristol dann wiedereröffnen.
Abschließend wollte Radda noch von Suchanek wissen, was Werbetreibende bei Gerüstwerbung beachten sollten. Der Werbewand-Geschäftsführer verwies auf rund zwei Wochen Vorlaufzeit. Die Kosten würden vom Standort abhängen. „Das ist ein bisschen wie in der Hotellerie: Das Hotel am Stadtrand kostet weniger als das Sacher-Hotel in der Innenstadt“, so Suchanek. Buchungen seien im Zwei- und Vierwochenrhythmus möglich, aber auch für die gesamte Dauer von Bauarbeiten. (red)
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