HEALTH ECONOMY
© Panthermedia.net/Kalinovsky

Bilanz Die meisten der großen Pharmakonzerne haben im ersten Halbjahr deutlich besser abgeschnitten als geplant.

Redaktion 23.08.2024

Pharmabranche verdiente mehr

Das zweite Quartal stimmt die Pharmaindustrie zuversichtlich. Die Prognosen werden angehoben.

••• Von Martin Rümmele

NEW YORK/LONDON/BASEL. Die neuen Mittel gegen Übergewicht heizen nach wie vor die Fantasien in der Pharmaindustrie an. Allerdings ist es nicht mehr Novo Nordisk, das den Ton angibt, sondern US-Konkurrent Eli Lilly. Der dänische Pharmakonzern zwar hat die Umsatzprognose seiner Kassenschlager angehoben, der Absatz der populären Diabetes- und Gewichtsreduktionsmittel verfehlte im Q2 dennoch die Erwartungen der Analysten. Die Dänen erwarten für 2024 ein Ertragswachstum bei konstanten Wechselkursen von 22 bis 28%. Bisher standen 19 bis 27% im Plan. Der operative Gewinn soll um 20 bis 28% steigen. Dies liegt leicht unter den bisherigen Erwartungen.

Kräftig zugelegt hat hingegen Eli Lilly. Der US-Pharmakonzern hat dank Diabetes- und Abnehmmitteln im Q2 einen Umsatz- und Ergebnissprung hingelegt. Eli Lil­ly will den Umsatz 2024 auf 45,4 bis 46,6 Mrd. USD steigern. Das sind um drei Mrd. USD mehr als angepeilt. Im besten Fall würden die Erlöse um gut ein Drittel zulegen. Mit seinen neuen Zielen übertraf Eli Lilly die Erwartungen der Analysten deutlich.

Schweizer im Plus
Nach einem überraschend deutlichen Zuwachs im ersten Halbjahr erhöhte auch der Schweizer Pharma- und Diagnostikkonzern Roche sein Gewinnziel. Auch Novartis hat nach einem überraschend kräftigen Ergebniszuwachs im Q2 seine Jahresziele erneut angehoben. Für 2024 rechnet Novartis mit einem Wachstum des operativen Ergebnisses im mittleren bis hohen zweistelligen Prozentbereich. Gut lief es auch bei Sanofi – der französische Pharmakonzern blickt ebenfalls optimistischer auf das Gesamtjahr. Der Umsatz stieg im Q2 um 7,8% auf 10,8 Mrd. €. Auch die britischen Konzerne GSK und AstraZeneca hoben den Ausblick für 2024 jetzt an. Im Q2 stieg der GSK-Konzernumsatz um zehn Prozent, jener von AstraZeneca um 15%.

Zuwächse auch in den USA
Und die US-Konzerne? Pfizer, Johnson & Johnson, BMS und Merck & Co (MSD) blicken optimistischer auf das zweite Halbjahr und erwarten bessere Ergebnisse, J&J zumindest beim Umsatz. BMS und MSD profitieren vor allem von neuen Krebstherapien.

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL