INDUSTRIAL TECHNOLOGY
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Unternehmer Ali Mahlodji, Thomas Welser, CEO Welser Profile, Johanna Mikl-Leitner, nö. Landeshauptfrau, Consultant Martina ­Scheibelauer, Franz Schellhorn, Agenda Austria, und Lukas Renz, HydroSolid (v.l.).

Redaktion 06.09.2024

360 Jahre Expertise, 360 Grad Perspektive

Welser Profile bat zum Firmenjubliäum in luftige Höhen auf deren Hausberg im Mostviertel zu Talks am Turm.

••• Von Helga Krémer

Es war schon eine atemberaubende Kulisse, in der die Diskussionsrunden auf der Prochenbergwarte stattfanden. Expertinnen und Experten tauschten in insgesamt sechs Talks in jeweils rund 60 min ihre Gedanken zu unterschiedlichen Themen aus, um eine 360°-Perspektive auf verschiedenste Herausforderungen der Zukunft zu gewinnen. Und das bei Traumwetter mit Blick auf Ötscher, Dürnstein und bis ins südliche Waldviertel.

„Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Talks kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Jeder hat seine ganz eigenen Erfahrungen gemacht und bringt eine eigene Sichtweise zu den Fragestellungen mit – eben für eine 360°-Perspektive“, so Gastgeber Thomas Welser, CEO Welser Profile. Warum der Prochenberg? Er ist sozusagen der Hausberg von Welser Profile. Das Technologiezentrum der Unternehmensgruppe befindet sich am Fuße besagten Berges, die Warte selbst wurde im Jahr 1989 vom Unternehmen zum 325-jährigen Gründungsjubiläum errichtet.

Inspirierender Morgen
35 Jahre später feiert der Profilespezialist wiederum und organisierte zu diesem Anlass besagten Event. Frühmorgendliche Diskussionsrunden am Aussichtsturm, gefolgt von Keynotes im Welser Profile Begegnungszentrum. Frühmorgendlich – steht doch der Sonnenaufgang für Inspiration, Aufbruchstimmung und Zuversicht: Was liegt hinter dem Horizont? Wie geht es in der nächsten Generation weiter? Diese Grundstimmung herrschte in allen sechs Diskussionsrunden.

Peter Reiböck, seines Zeichens Ausbildungsleiter bei Welser Profile, eröffnete den Event als Moderator des Talks zu „Inspired by generations“. Wie hat sich die Arbeitswelt verändert? Was sind die Herausforderungen der Zukunft und wie gehen wir am besten damit um? Was erwarten wir von der Zukunft und wie kann generationenübergreifende Zusammenarbeit aussehen? Darüber diskutierten Mutmacher: Autor und Redner Mario Derntl sowie von Welser Profile der CEO Thomas Welser, der ehemalige Produktionsleiter und Generationenmanager Rudolf Prüller und – immer wieder Inspiration für die Ausbilder – die Lehrlinge Nilam Rana und Raphael Wutzl.

Blick auf die Region
Unter dem Motto „Leuchtturm Eisenstraße“ bat Verena Brand-stetter von „net for future“ ihre Gäste, die Bedeutung der langen Geschichte der Eisenverarbeitung in dieser Region hervorzukehren. Was macht das immaterielle Kulturerbe, also die Seele der Eisenstraße, aus? Wie können wir das Handwerk erhalten und dem Fachkräftemangel entgegenwirken? Welche Rolle spielt die Digitalisierung dabei? Darüber sprachen neben dem Gastgeber Sepp Eybl, Schmied aus Leidenschaft, Markus Felber, Geschäftsführer Fuchs Metalltechnik und Metal Highway-Themenfeldsprecher, Andreas Hanger, Abgeordneter zum Nationalrat und Ehrenobmann des Vereins Eisenstraße, Werner Krammer, Bürgermeister Waidhofen/Ybbs und Obmann Verein Eisenstraße, sowie Gerhard Lueger, Bürgermeister Ybbsitz.

Realität und Wunschbilder
Eine Vision für Österreich wurde in der 3. Runde mit Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Unternehmer Ali Mahlodji, Martina Scheibelauer, Consultant und zurzeit Signa Development Selection AG Aufsichtsratsvorsitzende, Franz Schellhorn, Direktor Agenda Austria, und Lukas Renz, Head of Business Development HydroSolid – moderiert von Welser – diskutiert. Österreich hat für jeden von uns eine andere Bedeutung. Wie erleben wir es? Welche Rolle spielen wir in der Welt und wie führen wir unsere Heimat in eine erfolgreiche Zukunft? Speziell was Arbeitsmarkt, Sozialsystem, Umwelt oder den Wert des Geldes betrifft.

In dieser Runde streute Mitdiskutantin Scheibelauer der Alpenrepublik Rosen: „Ich erlebe Österreich als ein Land, wo grundsätzlich jeder erreichen kann, was er will.“

Iron Men & Woman
Radiomoderator Peter Polevkovits startete mit seiner Runde die Talks an Tag 2: Stahl hat nicht gerade den Ruf, nachhaltig zu sein. Wo sind die Stellschrauben? Und warum ist Stahl wesentlicher Teil der Lösung? Letzteres fasste voestalpine-CEO Herbert Eibensteiner zusammen: „Für die nächste Generation benötigen wir schon heute die Strategien und Investitionen für eine grüne und sichere Zukunft. Mit greentec steel leisten wir als voest­alpine unseren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.“ Neben Eibensteiner und Welser waren außerdem Steffi Glück, Gründerin Giganten aus Stahl, Lars Baumgürtel, geschäftsführender Gesellschafter Zinq Technologie, Marcel Javor, Geschäftsführer Frankstahl Rohr- und Stahlhandel, sowie Henrik Henriksson, CEO des schwedischen Start-ups H2 Green Steel, mit dabei.

In Generationen gedacht
Beim Thema „Enkelfähiges Wirtschaften“ war der Hausherr
Thomas Welser, die elfte Generation Welser und der Moderator des Talks, federführend.

Hier drehte sich alles um Familienunternehmen. Martin Blum, Geschäftsführer Julius Blum, Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauss, Geschäftsführung Fronius International, S.D. Prinz Hubertus von und zu Liechtenstein, Mitglied des Stiftungsrats der LGT Group Foundation, Christian Bernegger, Vorstand Walter Group Holding, und Therese Niss-Mitterbauer, Abgeordnete zum Nationalrat, Stellvertreterin des Vorsitzenden des Aufsichtsrats Miba sowie Initiatorin und Vorstandssprecherin MINTality Stiftung, erörterten die Besonderheiten von Familienunternehmen. Wie motiviert man die nächste Generation, die Familientradition fortzuführen? Und was sollte man keinesfalls tun?

Kommende Zeiten
Zu guter Letzt wurde bei Talk 6 „Welser 2064“ noch mit ­Matthias Horx, Deutscher Publizist und Zukunftsforscher, Erik Fernholm, Thought Leader und preisgekrönter Keynote-Speaker, Georg Knill, geschäftsführender Gesellschafter der Knill Gruppe und Präsident der Industriellenvereinigung, weiters Raumfahrer und CEO Berndorf, Franz Viehböck, und Welser unter der Moderation von Gerald Mitterer, Evolutionary Catalyst und Co-Founder des Beratungsunternehmen dwarfs and Giants, einmal weiter in die Zukunft geblickt: Wie wird die Künstliche Intelligenz die Welt verändert haben? Hat sie es geschafft, die komplexen Themen auf unserem Planeten zu lösen? Hat die Menschheit ihre sozialen Kompetenzen wiederentdeckt?

Gastgebergedanken
Host Thomas Welser selbst zeigte sich von seinen Gästen beeindruckt: „Unglaublich, welche Persönlichkeiten wir nach Ybbsitz und Gresten locken konnten. Beeindruckend auch, welche Vordenker und Vordenkerinnen wir hier in der Region haben. Alle zusammen haben uns an ihren Gedanken und Ideen teilhaben lassen und ermöglichen uns, positiv in die Zukunft zu schauen. Alle waren der Ansicht, dass wir es schaffen können, die Herausforderungen zu meistern, mit denen wir konfrontiert sind.“

Mit dieser positiven Einstellung lasse sich viel bewegen, so der Welser Profile-CEO: „Das gilt nicht nur für uns als Industrieunternehmen, sondern auch für die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft, die sicherlich den einen oder anderen Handlungsbedarf geortet haben. Damit haben wir unser Ziel erreicht.“

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