INDUSTRIAL TECHNOLOGY
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Redaktion 11.10.2024

Energieeinstellungen

OMD Austria beleuchtete die Ansichten von Konsumenten zu ihren Energieanbietern und die Ambition der Selbstversorgung.

WIEN. Nach den großen Energiepreisschwankungen der letzten Jahre, ist es um das Thema Energie in der Presseberichterstattung wieder etwas ruhiger geworden. Unter dem Motto „heiß, heiß, Baby“ richtet OMD Austria im aktuellen Stimmungsbarometer einen Fokus auf das Thema Energieversorgung in Österreich. Wie sieht die Zufriedenheit in diesem Sektor nach der großen Preiswelle aus? Welche Kriterien bestimmen den Energieanbieter-Wechsel und wie viele wollen ihre Energie gerne selbst produzieren?

Ganz grundsätzlich zeigen sich Österreicher zufrieden mit ihrem Energieversorger. In Wien ist die Zufriedenheit mit dem Energieanbieter allerdings höher als im Rest des Landes. Die Mehrheit der Befragten ist mit den Leistungen und dem Service ihres Energielieferanten zufrieden oder neutral eingestellt. Knapp 56% der Kunden äußern sich zufrieden, während 39% der Befragten eine neutrale Meinung vertreten. Nur ein geringer Anteil, nämlich rund fünf Prozent der Kunden zeigt sich unzufrieden mit den Dienstleistungen Ihres Versorgers.

Wahl via Preis
Für 79% der Österreicher beeinflusst der Preis die Wahl des Energieversorgers. Mehr als die Hälfte legt Wert auf Zuverlässigkeit, gefolgt von Transparenz und Abrechnung. Die Herkunft der Energie, zum Beispiel aus erneuerbaren Energieformen, sowie die Umweltfreundlichkeit des Anbieters spielt nur für rund ein Viertel der Österreicher eine Rolle. „Für die Neukundengewinnung der Energieunternehmen ist der Markt durch die hohe Zufriedenheit ein hartes Pflaster, da gilt es für Energie-Unternehmen ein neutrales und emotional distanziertes Kundenpotential zu zufriedenen Neukunden zu konvertieren und das, obwohl doch der Preis die Entscheidungen dominiert. Auch der Faktor ‚Nachhaltigkeit‘ muss sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten dem Preis unterordnen, bleibt aber für bestimmte Zielgruppen ein Argument für einen Wechsel – besonders bei ansonsten ähnlicher Preisgestaltung", so Lubomir Polach, Managing Partner OMD (re.).

Erneuerbare, Technologie, Eigenproduktion
Auch wenn die Umweltfreundlichkeit bei der Wahl des Energieversorgers kein ausschlaggebender Faktor ist, zeigt sich, dass sich ein Drittel der Österreicher einen Wechsel zu einem Anbieter von rein erneuerbaren Energien vorstellen kann, solange sich die Kosten nicht erhöhen. 13% zeigen sich generell interessiert an einem Wechsel zu einem nachhaltigen Energieanbieter. Ein Viertel der Österreicher kann sich nicht vorstellen, gänzlich zu erneuerbaren Energien zu wechseln bzw. hält dem bestehenden Anbieter die Treue.

Knapp die Hälfte der Österreicher fordern Technologieinvestitionen von ihrem Energieanbieter, die auch die Energieeffizienz steigern, dabei sind Männer und Personen unter 30 Jahren punkto Technologieinvestitionen deutlich fordernder als der Rest der Bevölkerung.

Österreich zeigt großes Interesse an eigenständiger Energie-Erzeugung. Erst 18% der Gesamtbevölkerung geben an, eigene Energie zu erzeugen, fast genauso viele planen dies zukünftig und ein weiteres Viertel ist an der Erzeugung eigener Energie zumindest interessiert. Wiener sehen hier aber deutlich weniger Möglichkeiten sich autark zu versorgen als der Rest von Österreich.

Zusammenfassend
„Der durchschnittliche Anteil der Energiekosten an den Lebenshaltungskosten der ÖsterreicherInnen bleibt hoch. Die Preissensibilität in diesem Segment ist weiterhin gegeben und auch das Potential der Eigenversorger ist beträchtlich, respektive bietet weiteres Wachstumspotential. Die Werbeinvestitionen der Energieunternehmen steigen im Vergleich zum Vorjahr wieder deutlich an. Dieses Indiz zeigt, dass der Kampf um die Kunden wieder härter wird und weiter eine vertrauensbildende und imagebildende Kommunikation erforderlich ist. Zusätzlich müssen sich die ‚Big Player‘ neuen, innovativen, grünen Herausforderern ebenso stellen, wie auch diversen Billiganbietern. Gleichzeitig müssen sie den Spagat zwischen Versorger und Abnehmer schaffen und Versorgungssicherheit mit erneuerbaren Energien glaubwürdig thematisieren. Und Fakt ist, keiner kann sich in Zeiten wie diesen lange auf der Zufriedenheit seiner Kunden ausruhen“, fasst Jens Brecht, CEO OMD zusammen.

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