WIEN. Die Wietersdorfer Gruppe geht neue Wege. War sie mit ihren fünf Geschäftsbereichen bislang im Umfeld der Bauindustrie tätig, setzt sie nun den ersten Schritt in Richtung Halbleiterindustrie: Das international tätige Familienunternehmen beteiligt sich mit 60% an der aus Bad Bleiberg stammenden Sico Technology, die als Spezialist in der Verarbeitung von Silizium und Quarz für die Halbleiterindustrie gilt. Die Unternehmensgruppe stellt sich damit breiter auf und investiert in einen zukunftsträchtigen Industriezweig, der über die Rohmaterialverarbeitung und -veredelung eine strategisch sinnvolle Ergänzung zur Wietersdorfer Gruppe darstellt.
Die Beteiligung an Sico Technology eröffne der Wietersdorfer Gruppe neue Wachstumspotenziale fernab der Bauindustrie. „Die Halbleiterindustrie zählt dank Megatrends wie Künstlicher Intelligenz, Elektromobilität, Cloud Computing, aber auch aufgrund der Grünen Transformation zu den am schnellsten wachsenden Märkten. Sico Technology ist für uns der Türöffner, um neue Marktpotenziale zu schöpfen“, so Michael Junghans, CEO der Wietersdorfer Gruppe. Sico Technology zählt zu den führenden internationalen Entwicklern und Herstellern einer Vielzahl von hochwertigen Komponenten, die vor allem im Halbleiterproduktionsprozess benötigt werden. Insbesondere in der Verarbeitung von Silizium und Quarzglas besitzt Sico Technology einzigartiges Know-how sowie innovative und spezialisierte Produktionsmethoden.
Strategischer Partner mit Mehrheit
Mit der kürzlich erfolgten Vertragsunterzeichnung übernahm die Wietersdorfer Gruppe 49% der Anteile vom aws Mittelstandsfonds, der damit aus der Sico Technology vollständig aussteigt, und elf Prozent der Anteile von Sico Technology-Gründer Walter Nadrag, der als einer von zwei Geschäftsführern sein Know-how weiterhin einbringen wird. Als zweiten Geschäftsführer der Sico Technology beruft die Wietersdorfer Gruppe Daniel Schützenauer, der in den vergangenen drei Jahren für das Wietersdorfer Tochterunternehmen Hobas Pipe USA in Houston tätig war. In Summe hält die Wietersdorfer Gruppe somit 60 Prozent von Sico Technology. 40 Prozent der Anteile verbleiben bei Sico Technology-Gründer Walter Nadrag. „Mit der Wietersdorfer Gruppe haben wir einen strategischen Partner gefunden, der seine Geschäftstätigkeit international ausgerichtet hat, als Familienunternehmen auf ein starkes Wertesystem setzt und zudem wie wir aus Kärnten stammt – ein Perfect Match, wie ich meine“, so Nadrag.
Auch die aws Mittelstandsfonds-Geschäftsführerin Nina Dohrau zeigt sich erfreut über die neue strategische Partnerschaft: „Nachdem wir die Sico Technology durch unser Investment im Jahr 2015 als Gesellschafter fast zehn Jahre auf ihrem internationalen Expansionsweg und der Entwicklung zu einem Hidden Champion in der Halbleiterindustrie begleiten durften, freuen wir uns sehr, dass es gelungen ist, mit der Kärntner Wietersdorfer Gruppe einen verlässlichen Partner für die weitere Entwicklung der Sico Technology zu finden. Damit konnte nunmehr auch die letzte Beteiligung des 2009 gegründeten aws Mittelstandsfonds erfolgreich verkauft werden.“
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