••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Wer Bauregeln vereinfachen möchte und an Verbesserungen im Bereich Bauen und Wohnen ernsthaft interessiert ist, sollte das „Dialogforum Bau Österreich – gemeinsam für klare und einfache Bauregeln” nützen. Es wurde Anfang 2016 von Austrian Standards in enger Kooperation mit der Bundesinnung Bau initiiert, um den Baubereich nach hemmenden und unklaren Normen und anderen Regeln zu durchforsten und Empfehlungen zur Verbesserung auszuarbeiten.
„Das Engagement bei einem der zehn Arbeitskreise ist gut investierte Zeit in praktikable Lösungen für die Zukunft und mit Sicherheit zielführender, als nur medial den ‚Sündenbock Normen' zu bemühen”, lädt die Direktorin von Austrian Standards, Elisabeth Stampfl-Blaha, im medianet-Gespräch alle Bauschaffenden und Interessierten zur Teilnahme am Dialogforum ein. In den letzten Wochen und Monaten gingen mehr als 250 Vorschläge und ebenso viele Kommentare ein, die nun strukturiert in zehn Arbeitskreisen aufgearbeitet werden; die Themen reichen von „Bauprodukte” und „Baurechtliche Aspekte der Normung” bis zu den „Grenzen der Anwendbarkeit (Nicht-Anwendbarkeit) von Normen” und „Qualität und Kommunikation in der Normung”.
Konkrete Lösungen sollen her
Ebenfalls auf dem Prüfstand steht die oft zitierte ÖNORM B 1300 zur Objektsicherheitsüberprüfung von Wohngebäuden, die immer wieder als „praxisfremd” bezeichnet wird.
In weiterer Folge werden die entsprechenden Standards entweder im zuständigen Normungskomitee überarbeitet und vereinfacht, oder die Empfehlungen werden an die entsprechende Stelle – etwa an den Gesetzgeber – weitergeleitet.
„Jetzt heißt es, im ‚Dialogforum Bau Österreich' mitzuarbeiten, damit aus den Ideen zur Vereinfachung konkrete Lösungen für klare und einfache Bauregeln entstehen”, wünscht sich auch der Vorsitzende des Dialogforums, Hans-Werner Frömmel, Bundesinnungsmeister Bau der WKO.