WIEN. Verbrauchermärkte und große Möbelhäuser sind nicht nur zum Einkaufen da, sondern werden auch wegen ihrer Restaurants von vielen Kunden geschätzt. Das zeigt der große Erfolg von Handelsgastronomie-Formaten wie Interspar Restaurant, Billa Marktküche, Ikea Restaurant oder auch vielen kleineren Erfolgskonzepten des Handels.
„Die Österreicherinnen und Österreicher lieben die Restaurants der heimischen Händler. Ein Drittel der Bevölkerung isst zumindest einmal im Monat in einem Handelsgeschäft, jeder zehnte sogar ein- oder mehrmals wöchentlich“, fasst Rainer Will, Geschäftsführer des freien, überparteilichen Handelsverbands, die Ergebnisse des aktuellen Consumer Checks zusammen, den das Marktforschungsinstitut Reppublika Research & Analytics Austria für den Handelsverband durchgeführt hat. „Insgesamt gibt jeder Zweite im Land an, zumindest mehrmals pro Jahr in Handelsgeschäften Speisen zu konsumieren. Insbesondere jüngere Kundengruppen unter 40 Jahren schätzen dieses Angebot.“
33 Euro pro Einkauf in Handels-Gastronomie
Überwiegend werden die Angebote der Handelsgastronomie zum Mittagessen (43 %) genutzt, aber auch das Frühstück und der Snack zwischendurch wird gerne im Einzelhandel gekauft (je 14 %). Jede:r Fünfte (20 %) nutzt die Handelsgastronomie je nach Anlass zu unterschiedlichen Zeiten.
Konsumiert wird der kulinarische Einkauf im weitaus überwiegenden Maße (61 %) gleich direkt vor Ort im Geschäft. 28 % nehmen sich ihr Essen meistens mit nach Hause, 7 % verzehren den Einkauf auf dem Weg („To-go“), nur 4 % am Arbeitsplatz. Dabei lassen sich die Kunden ihre Mahlzeiten durchaus etwas kosten: Im Schnitt werden im Restaurant eines Handelsbetriebs pro Einkauf (Speisen + Getränke) 33 Euro ausgegeben.
Die kulinarischen Favoriten: Hausmannskost und italienische Küche
Und welche kulinarischen Angebote schätzen die heimischen Kunden dabei besonders? Hier das Ranking:
· 60 % Österreichische Klassiker (z. B. Schnitzel, Fleischlaberl, Leberkäse)
· 39 % Italienische Küche (Pizza, Pasta etc.)
· 28 % Gesunde Gerichte (Salate, vegetarische/vegane Mahlzeiten)
· 26 % Asiatische Küche (Bowls, Reisgerichte, Sushi etc.)
· 22 % Kalte Snacks (z. B. belegte Semmeln/Gebäck, Sandwiches)
· 21 % Süße Snacks (Kuchen, Rapfen, Golatschen etc.)
· 18 % Fast Food (z. B. Burger, Hot Dogs)
· 16 % Gerichte aus dem südosteuropäischen Raum (Döner, Æevapèiæi etc.)
· 15 % Skandinavische Küche (z. B. Kötbullar/Fleischbällchen)
· 14 % Suppen
Zwischen den Geschlechtern gibt es dabei durchaus signifikante Unterschiede: So greifen fast doppelt so viele Frauen als Männer zu gesunden Angeboten, während zweitere besonders oft die heimischen Klassiker wie Schnitzel & Fleischlaberl konsumieren. Auch bei den süßen Snacks sind die Herren in der Überzahl, bei asiatischen Gerichten hingegen die Damen. Jüngere Kunden bestellen hingegen deutlich öfter Fast Food wie Burger oder Ethno-Gerichte wie Döner, während das Schnitzel in keiner Altersgruppe so viele Fans hat wie in der Generation 60+.
Wohlfühl-Angebote erhöhen Kundenbindung und Aufenthaltsdauer
„Im Einzelhandel steht das Kundenerlebnis im Mittelpunkt“, erklärt Handelssprecher Rainer Will. „Dazu können gastronomische Angebote in Geschäften entscheidend beitragen. Sie sorgen für ein Wohlfühl-Ambiente, verlängern die Aufenthaltsdauer und erhöhen die Kundenbindung – und sie bieten den Kunden etwas an, dass sie nicht im Online-Handel, sondern nur im physischen Store erleben können. Darum hat sich die Handelsgastronomie für viele Händler zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor entwickelt.“
Dass auch am Markt für Handelsgastronomie viel in Bewegung ist, zeigen die aktuellen Trends in den Angeboten. So geht auch in den Restaurants des Handels die Entwicklung klar in Richtung pflanzliche Ernährung, regionale Küche (inkl. der Verarbeitung regionaler und/oder fair gehandelter Produkte), sowie Speisen der asiatischen und levantinischen Küche. Die Klassiker der österreichischen Küche dominieren allerdings nach wie vor klar das Ranking der meistverkauften Speisen.
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