RETAIL
05.03.2015

Kauflaune in lichten Höhen

Konsum in Deutschland +2,9 Prozent von Dezember auf Jänner, +5,3 Prozent im Jänner-Jahresvergleich

Günstige Spritpreise und der neue Mindestlohn kurbeln Handelsumsatz an.

Berlin. Günstigere Spritkosten und der neue Mindestlohn machten es möglich: Die deutschen Einzelhändler haben ihren Umsatz zum Jahresauftakt so stark gesteigert wie zuletzt im Juni 2010. Die Erlöse kletterten lt. Statistischem Bundesamt im Jänner preisbereinigt um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr – das war etwa doppelt so stark, als es die Ökonomen erwartet hätten. Und auch von Dezember auf Jänner kletterten die Umsätze insgesamt um 2,9 Prozent.

Der Beitrag des Mindestlohns zur Ankurbelung des Konsums sollte damit evident sein – wiewohl die deutsche Wirtschaft die Einführung desselben im Vorfeld als Kostenbelastung und „Jobkiller” kritisiert hatte. Seit Jahresbeginn gilt dennoch in deutschen Landen ein flächendeckender, gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 €. Viele Ökonomen gehen nunmehr von einem Schub für den Konsum der privaten Haushalte aus.

Weniger Geld fürs Tanken

Nach Angaben der GfK-Marktforscher ist mithin die Kauflaune der Verbraucher so gut wie seit Oktober 2001 nicht mehr. Weniger Geld fürs Tanken und Heizen könnte sich mit mehr Geld in andere Einkäufe oder Dienstleistungen austarieren.Optimal profitierten Internet- und Versandhändler von der Kauffreude: Hier stiegen die Umsätze binnen Jahresfrist um 14 Prozent – was zum Teil aber eine Art Nachwirkung des Weihnachtsgeschäfts sein dürfte (Stichwort: Gutscheine). Einzig die Umsätze im Handel mit Kleidung und Schuhen fielen; nicht zuletzt das warme Wetter sorgte für ein Minus von gut zwei Prozent, sagte ein Sprecher des deutschen Handelsverbands HDE. „In vielen Regionen gab es keinen richtigen Winter – das Wetter passte nicht zum Sortiment.”(red)

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