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Redaktion 15.10.2024

Nahversorgung in ländlichen Regionen unter Druck

Neue Studie verdeutlicht das Gefälle zwischen urbanen Zentren und ländlichen Regionen in der Nahversorgung.

WIEN. Eine umfassende Studie zur Nahversorgung in Österreich, die die KMU Forschung Austria im Auftrag des Bundesgremiums Lebensmittelhandel erstellte, erhob erstmals valide Zahlen zur Situation der Nahversorgung in den Gemeinden und präsentiert dabei ein uneinheitliches Bild: Während urbane Zentren Zuwächse an Lebensmittelgeschäften verzeichnen, stehen ländliche Regionen, insbesondere periphere Gebiete, vor zunehmenden Herausforderungen. Die Schließungen von Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen haben hier besonders spürbare Auswirkungen.

„In städtischen Gebieten bleibt die Nahversorgung stabil, doch in ländlichen Regionen beobachten wir einen klaren Rückgang“, erklärt Christian Prauchner, Obmann des Bundesgremiums Lebensmittelhandel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). „Für viele kleinere Orte sind lokale Nahversorger jedoch unverzichtbar, um die Grundversorgung und Lebensqualität aufrechtzuerhalten.“

Obwohl die durchschnittliche Dichte der Lebensmitteleinzelhändler in Österreich 2022 bei 101 Geschäften pro 100.000 Einwohner:innen lag, sind 382 Gemeinden ohne Nahversorger. Dieser Trend verdeutlicht das wachsende Ungleichgewicht zwischen städtischen und ländlichen Gebieten.

Insgesamt ist die Zahl der Lebensmitteleinzelhändler im ländlichen Raum um 2 % gesunken, wobei der periphere ländliche Raum mit einem Rückgang von bis zu 20 % besonders betroffen war. Obwohl es von 2021 auf 2022 kurzfristige Verbesserungen gab, bleibt die langfristige Entwicklung in diesen Regionen herausfordernd.

Appell an die Politik: Maßnahmen zur Unterstützung der Nahversorgung

Das Bundesgremium Lebensmittelhandel appelliert daher an die Bundesregierung, Maßnahmen zur Stärkung der Nahversorgung in ländlichen Regionen zu ergreifen. „Es ist entscheidend, die Wettbewerbsfähigkeit der Nahversorger in ländlichen Gebieten durch geeignete Maßnahmen zu sichern“, betont Prauchner.

Die zentralen Forderungen des Lebensmittelhandels umfassen
Bürokratieabbau: Unternehmer:innen müssen von übermäßigen bürokratischen Verpflichtungen entlastet werden, um sich auf ihr Geschäft konzentrieren zu können.
Steuerliche Entlastung von Überstunden: Überstunden sollten steuerlich begünstigt werden, um Mehrarbeit attraktiver zu machen.

Entlastung des Faktors Arbeit: Eine deutliche Senkung der Abgaben auf Arbeit für Arbeitgeber:in und Arbeitnehmer:in ist notwendig.

Attraktiver Zuverdienst für Pensionist:innen: Der Zuverdienst für Pensionist:innen muss attraktiver gestaltet werden, um zusätzliche Personalressourcen zu mobilisieren.

„Der Lebensmitteleinzelhandel spielt eine Schlüsselrolle in der Nahversorgung und ist ein wesentlicher Faktor für die Lebensqualität in ländlichen Regionen. Um diese Versorgung langfristig zu sichern, sind zielgerichtete Reformen notwendig“, schließt Prauchner.

Die Studie steht zum Download bereit, unter: https://www.derlebensmittelhandel.at/aktuelles/

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