Ein Auf und Ab
© panthermedia.net / JCB
MARKETING & MEDIA Redaktion 23.04.2021

Ein Auf und Ab

Magazine haben gelernt, „im kalten Wasser zu schwimmen“, aber auch viele Learnings aus der Krise gezogen.

WIEN. Es liegt ein bewegtes Jahr hinter der österreichischen Magazinbranche. Ein Minus von 13,9% verzeichneten die heimischen Illustrierten an Bruttowerbespendings im Vergleich zu 2019. Überwiegen würden dennoch die Learnings, die aus den vergangenen Monaten mitgenommen werden konnten, wie aus Gesprächen mit Magazin-Vertretern klar wird.

„Gesamtstrategie bestärkt“
Der Geschäftsführer der Bundesländerinnen, Andreas Eisendle, blickt wie folgt auf das Jahr zurück: „Uns wurde bestätigt, dass man mit kreativen Ideen und Sonderprodukten und dem klaren Fokus auf die Regionalität auch in schwierigen Zeiten erfolgreiche Produkte auf den Markt bringen kann.“

Der Schwerpunkt Regionalität sei bei den Bundesländerinnen noch wichtiger geworden und hätte zudem die „Gesamtstrategie nochmals bestärkt“, wie Eisendle meint. Das erste Halbjahr sei pandemiebedingt noch sehr herausfordernd, „wir sind aber optimistisch, dass Mitte des Jahres eine positive Entwicklung und Optimismus im Markt einsetzen werden“, so Eisendle.

„Einfallsreicher geworden“
Ein Magazin wie Terra Mater, das Teil des Red Bull Media House ist, lebe davon, „Geschichten in aller Welt zu entdecken und gekonnt in einem Heft zu versammeln“, so Robert Sperl, Chefredakteur des Produkts. In der Pandemie sei man oft vor verschlossenen Türen gestanden. Das mache „findig beim Suchen und Finden von Themen“, „präziser in der Kommunikation“ und „hellwach beim Überprüfen von Abläufen in Produktion und Organisation“, meint Sperl. Man sei „2020 einfallsreicher geworden, was uns alle besser gemacht hat“.

Insgesamt blicke man positiv auf das letzte Jahr zurück. Terra Mater hätte „gelernt, im kalten Wasser zu schwimmen, nicht nur nicht unterzugehen“. Zudem hätte die digitale Welt ausgebaut werden können, was „ein Meer und ein Mehr an kreativen Möglichkeiten eröffnet“ hätte.

Corona als treibender Faktor
Einiges in Bewegung gesetzt hat das letzte Jahr auch bei der ORF nachlese, wie Chefredakteurin Katja Zinggl-Pokorny bestätigt. „Auch für uns als Redaktion der nachlese war die Corona-Pandemie ein treibender Faktor unserer Arbeit. Wir haben einerseits mit Gesundheitstipps und anderen Service-Leistungen die ORF-Berichterstattung vertieft“, so Zinggl-Pokorny.

Andererseits hätte man den Lesern auch vermehrt Angebote Leben in den Lockdowns geliefert – „mehr Rezepte, Kochen, Garteln, einige Sonderausgaben“. Man habe versucht, einen „Teil zum Zusammenhalt der Gesellschaft zu leisten“, so die Chefredakteurin des Magazins.

Vorsichtiges Planen
Bei auto touring, so Chefredakteur Peter Pisecker, habe sich vor allem die redaktionelle Zusammenarbeit 2020 geändert. „Vieles wird in Telefonaten und kurzen Video-Calls besprochen, geklärt und entschieden, weil die Redakteure zu Hause arbeiten, und es funktioniert genauso gut wie zuvor“, so Pisecker. Ein positiver Nebeneffekt sei, dass durch das Homeoffice „ungestörteres zusammenhängendes Arbeiten an längeren Texten möglich“ werde.

Heuer werde noch vorsichtig geplant, sagt Pisecker: „Tendenziell werden umfangreichere Ausgaben 2021 seltener erscheinen.“ Im Großen und Ganzen rechne man aber nicht mit allzu starken Einbrüchen.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL