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Redaktion 17.04.2020

Mitarbeiterorientierung ist ein Erfolgsfaktor

Doris Palz von Great Place to Work Österreich: „Beste Arbeitgeber meistern Krisen besser und schneller.”

••• Von Britta Biron

Was haben das Aktivhotel Alpendorf, der ÖBB Kundenservice, die Onlineplattform willhaben, der Lebensmittelkonzern Lidl, die Hausbetreuung Attensam oder der Holzverarbeiter Fritz Egger gemeinsam? Sie setzen unabhängig von Größe und Branche auf eine mitarbeiterorientierte Unternehmensphilosophie und wurden dafür von dem Forschungs- und Beratungsnetzwerk Great Place to Work ausgezeichnet.

Anders als die Preisträger vergangener Jahre wird es für die 40 von 2020 allerdings keine Galaveranstaltung geben, um ihnen Zertifizierungen zu überreichen. Auch wirtschaftlich sind die besten Arbeitgeber des Landes wie praktisch alle anderen Unternehmen von der Corona-krise betroffen.

Best Practice-Beispiele

„Alle mussten sich anpassen und umorganisieren, und alle sind dennoch guter Dinge. Gerade in Krisenzeiten sind besondere Managementfähigkeiten gefragt. Und gerade in Krisenzeiten sind Bewältigungsstrategien, die auf einer soliden Unternehmenskultur aufbauen, erfolgreicher”, weiß Doris Palz, Managing Director von Great Place to Work in Österreich, aus Gesprächen, die sie in den vergangen Wochen mit verschiedenen Unternehmen geführt hat. „Krisenbewältigung erfordert Vertrauen. 86 Prozent der Mitarbeiter gaben in den Umfragen vor der Krise an, dass sie ihrem Arbeitgeber vertrauen, 89 Prozent sind der Überzeugung, dass ihre Chefs ihnen vertrauen. Dadurch sind Maßnahmen wie 100 Prozent Homeoffice leichter umsetzbar. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass viele Beste Arbeitgeber zurzeit sogar von gesteigerter Produktivität, verbesserter Meetingkultur und Kommunikation sprechen.”

Hohe Widerstandskraft

Dass man mit Teamgeist besser durch herausfordernde Situationen kommt, zeige auch eine Studie von 2015, in der die Auswirkungen der Krisen von 2001 und 2008 anhand der langfristigen Performance der 100 Besten Arbeitgeber Amerikas im Vergleich zu den Unternehmen im Russel-Index untersucht wurden. Die Ergebnisse sind eindeutig: Beste Arbeitgeber erwiesen sich als widerstandsfähiger und erholen sich schneller (siehe Grafik).

Einerseits wirkte sich die Vertrauenkultur positiv auf die Motivation der Mitarbeiter aus, andererseits sorgt das positive Image auch dafür, dass den Unter­nehmen von extern mehr Vertrauen entgegengebracht wurde.
Der gesundheitliche Schutz der Mitarbeitenden steht bei Österreichs Besten Arbeitgebern im Mittelpunkt. Branchenspezifisch fallen die Maßnahmen sehr unterschiedlich aus. Um etwa den Sicherheitsabstand in der Produktion umzusetzen, wurde das Werk von Worthington Cylinders zwei Tage geschlossen. Das Geriatrische Gesundheitszentren Graz, Eduscho/Tchibo oder Flex haben bereits im Jänner und Februar – also lange vor staatlich verordneten Maßnahmen – mit der Krisenvorbereitung begonnen: Schutzkleidung, Desinfektionsmittel und Masken wurden besorgt sowie organisatorische Anpassungen vorgenommen. Die 40 Best Practice-Beispiele werden im Detail auf der Great Place to Work-Homepage präsentiert, ebenso wie fundierte Informationen und praktische Expertentipps rund um aktuell besonders wichtige Themen, wie Krisenkommunikation oder Homeoffice.

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