HEALTH ECONOMY
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Jürgen Rehak Der Präsident des Apothekerverbands fordert ein erneutes Nachdenken: „Qualität geht vor Geschwindigkeit.”

Martin Rümmele 09.06.2017

Reform stockt vor dem Ziel

Ähnlich wie Ärzte und andere Gesundheitsberufe fühlen sich auch die Apotheker beim Primärversorgungsgesetz wenig eingebunden.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Nach der zum Teil heftigen Kritik in der Begutachtungsphase bemüht sich Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner weiter darum, die Reform der Primärversorgung doch noch vor den Wahlen im Parlament beschließen zu können. Erste Gespräche mit den Ärzten zeigten aber keine Erfolge. Der Apothekerverband sprach sich nun gegen eine „Ho-Ruck-Beschlussfassung” des PHC-Gesetzes im Wahlkampf aus. „Der Gesetzesentwurf hat das richtige Ziel des Ausbaus der Primärversorgung; Qualität geht aber vor Geschwindigkeit”, sagt der neue Präsident des Apothekerverbands, Jürgen Rehak.

„Mangelhaft”

Der aktuelle Gesetzesentwurf sei an vielen Stellen mangelhaft, kritisiert auch Rehak. Ein zentraler Kritikpunkt des Apothekerverbands ist, dass das vorliegende Gesetz die Apotheken als wichtige Partner des Gesundheitssystems in Österreich nicht berücksichtige. „Wir sind überrascht über die Außer-Achtlassung der Apotheken, denn es sind gerade die Apotheker, die in mehr als 1.400 Apotheken mit mehr als 300.000 Kunden täglich wichtige Aufgaben in der Primärversorgung in Österreich wohnortnah übernehmen”, betont Rehak.

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