München. Ein schwindendes Interesse an Diamanten hat sich auf der Fachmesse Inhorgenta wenn überhaupt nur insofern gezeigt, als Farbedelsteine besonders stark vertreten waren, vor allem in den Nuancen der aktuellen Pantone-Hitliste.
Gefragt sind neben Violett auch Yves Klein-Blau, Pink, Zartrosa und Orange sowie Grüntöne. Besonders farbenprächtig präsentiert sich die neue, vom Henri Rousseau-Gemälde „Paradiesgarten” inspirierte Kollektion des deutschen Edelsteinhändlers Wild.
Facettenreiche Palette
Alexandre Hahn, Geschäftsführer der Düsseldorfer Firma Gerhard Hahn, setzt auf eine Edelsteinspezialität, die es in zahlreichen Farbnuancen gibt: „Wir pushen den Spinell, denn wir halten ihn für den Stein der Zukunft. Er weist hohe Brillanz und ein fantastisches Farbspektrum auf und wird von uns unbehandelt angeboten.”
„Derzeit stehen bei meinen Kunden Edelsteine in zarten Pastelltönen besonders hoch im Kurs. Mein Favorit ist derzeit der Paraiba-Turmalin mit seinem intensiven Neongrün”, bekennt auch der Wiener Nobeljuwelier Anton Heldwein Farbe. Den Vorgaben von Pantone folgt er, wie viele seiner Kollegen, nicht sklavisch, sieht in ihnen aber ein wichtiges Hilfsmittel, um keine Trends zu verpassen. „Die Kunden lieben Farbedelsteine, weil sie viele verschiedene Möglichkeiten bieten, die persönliche Vorlieben mit der aktuellen Mode in Einklang zu bringen.”
Beim Kauf der Steine – mit vielen Schleifern und Händlern arbeitet er bereits seit vielen Jahren zusammen – spiele aber nicht nur die Farbe eine wichtige Rolle: „Entscheidend sind auch die Proportionen und das Feuer sowie eine gewisse inspirierende Präsenz des Steins, also ein Wow-Effekt, der schlussendlich auch den Kunden begeistert”, erklärt der Juwelier.