••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. willhaben und IMMOunited haben Angebotspreise von Häusern und Eigentumswohnungen im Kalenderjahr 2016 mit den tatsächlichen Verkaufspreisen im selben Zeitraum laut Grundbucheintrag verglichen. Insgesamt wurden nach der Datenbereinigung mehr als 130.000 Objekte detailliert analysiert.
Österreichweit lag die Differenz beim Verkauf von Häusern bei rund 22 und bei Eigentumswohnungen bei etwa 9%. Am nächsten kamen sich Angebots- und Verkaufspreis in Dornbirn, Bregenz, Landeck, Salzburg-Umgebung, Braunau, Klagenfurt, Wiener Neustadt und Tulln sowie in den drei Wiener Bezirken Hernals, Simmering und Liesing. Hier entsprach der letztlich bezahlte m2-Preis nahezu 1:1 dem ursprünglichen Angebot. Am anderen Ende der Skala bewegten sich hingegen z.B. Murau (43% Abweichung), Kirchdorf an der Krems (41%) und Tamsweg (34%).
Die Highlights im Osten
Im ersten Bezirk in Wien – einer der teuersten Wohngegenden in Österreich – konnte im Schnitt ein Verkaufspreis mit einem Abschlag von 12% zum Angebotspreis erzielt werden. Der durchschnittliche m2-Preis laut Grundbucheintrag lag im Jahr 2016 in der inneren Stadt bei rund 7.400 €.
Die größte Preisschere für Eigentumswohnungen in Wien gab es am Alsergrund sowie in Rudolfsheim-Fünfhaus (beide 19%). Am Alsergrund wurden letztlich im Schnitt rund 4.000 € pro m2 bezahlt, während der Vergleichswert im 15. Bezirk bei rund 3.100 € pro m2 lag. Am Wiener Häusermarkt ist die Schere in Penzing (1%) und Hietzing (3%) am kleinsten, die größte Abweichung gab es in Floridsdorf mit 23%.
Im Burgenland wiesen Wohnungen in Neusiedl am See mit 23% die größte Abweichung auf, in Oberwart kamen die Verkaufspreise mit nur rund 5% Abweichung hingegen sehr nah an die Angebotspreise. Bei den Häusern ergab sich ebenfalls in Neusiedl am See (30%) die größte Differenz, die geringste wies Mattersburg mit 23% auf.
In Niederösterreich verbuchte St. Pölten die größte Abweichung bei Wohnungen (22%), in Tulln gab es bei Eigentumswohnungen nahezu keine Schere. Bei Häusern zeigte sich in Zwettl (7%) die geringste und in Melk (–28%) die größte Schere.
In der Steiermark lag die Preisschere bei Wohnungen zwischen der Südoststeiermark (2%) und Murau (43%). Bei den Häusern war der Preisunterschied zwischen Angebot und Kaufabschluss in Graz und Graz-Umgebung mit –21 bzw. –22% am geringsten, am stärksten klaffte dieser in Weiz (31%) auseinander.
Oberösterreich und Kärnten
Während in Braunau für eine Wohnung fast exakt der Angebotspreis erzielt wurde, wich der realisierte Kaufpreis für Eigentumswohnungen in Kirchdorf an der Krems mit 41% am stärksten ab. Bei Häusern zeigte sich in Wels und Steyr-Land mit jeweils 15% die geringste Schere, in Gmunden und Grieskirchen war diese mit jeweils 32% am höchsten.
Gab es in Klagenfurt bei Wohnungen so gut wie keine Preisschere, ging diese 2016 im Bezirk Wolfsberg mit 20% am stärksten auseinander. Bei Häusern war die Differenz zwischen Angebots- und Kaufpreis in St. Veit an der Glan mit 21% am geringsten, die größte Preisschere ergab sich in Feldkirchen mit 32%.
Die Highlights im Westen
In Salzburg-Umgebung gab es zwischen Angebots- und Verkaufspreis 2016 nahezu keine Differenz. In Tamsweg öffnete sich die Schere jedoch auf den Salzburger Höchstwert von 34%.
Bei Häusern wurde in Salzburg Stadt in der Regel ein Verkaufspreis erzielt, der 10% unter dem Angebotspreis lag.
Die größte Schere verzeichneten Hallein und Zell am See mit jeweils rund 28%.
In den beiden westlichsten Bundesländern gab es für Wohnungen in Landeck bzw. Dornbirn fast keine Preisschere, während diese in Kufstein 27% ausmachte. Bei Häusern erzielte man in Kitzbühel einen gegenüber dem Angebot um lediglich 1% niedrigeren Kaufpreis, in Schwaz betrug die Schere jedoch 31, in Bludenz 19%.