RETAIL
RWA

Redaktion 26.04.2016

Lagerhaus will weitere Marktanteile

Raiffeisen Ware Austria (RWA) will sich nach der Zerschlagung der Baumarktkette bauMax zusätzliche Marktanteile sichern

WIEN. Der Lagerhaus- und Mischkonzern Raiffeisen Ware Austria (RWA) will sich nach der Zerschlagung der Baumarktkette bauMax zusätzliche Marktanteile sichern. RWA-Generaldirektor Reinhard Wolf sieht bereits einige positive Anzeichen in der Frühjahrssaison. Der Konzernumsatz sank 2015 aber aufgrund niedriger Energiepreise um rund 2 Prozent.

Wolf verwies am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz darauf, dass die Lagerhäuser nun das einzige österreichische Unternehmen am Heimwerkermarkt sei. Die Lagerhäuser sicherten sich keinen der 65 bauMax-Standorte, knapp drei Viertel der Filialen gingen an die deutsche Kette Obi.

bauMax machte vor seiner Zerschlagung einen Jahresumsatz von rund einer Mrd. Euro. Es seien nur zwei große Standort-Pakete am Markt gewesen und man habe sich „einige Dinge angesehen", kommentierte Wolf die Zurückhaltung der Lagerhäuser bei dem Wettrennen um die bauMax-Standorte. Die RWA holte sich aber vergangenen November mit Thomas Marx eine ehemalige bauMax-Führungskraft ins Unternehmen. Er leitet nun die AFS Franchise-Systeme GmbH und ist für das Franchising mit den Lagerhäusern in den Bereichen Baustoffe, Haus und Garten zuständig.

Der Umsatz des RWA-Konzerns ging 2015 aufgrund niedriger Energie-und Agrarpreise um 2,1 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro zurück. Unter dem Strich sank der Gewinn von 13,2 Mio. Euro im Jahr 2014 auf 9,3 Mio. Euro im Jahr 2015, das Betriebsergebnis legte hingegen um 13,5 Prozent auf 23,5 Mio. Euro zu.

Die RWA-Umsätze im Geschäftsbereich Agrar stiegen aufgrund höherer Liefermengen um 7,6 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro, im Bereich Energie ging es um 15,8 Prozent auf 768,9 Mio. Euro steil bergab, bei Bau & Garten gab es ein kleines Minus von 0,2 Prozent auf 207,3 Mio. Euro. Im Bereich Technik machte die RWA mit 93,4 Mio. Euro um 0,8 Prozent weniger Umsatz und bei Baustoffen mit 29,5 Mio. Euro um 1,4 Prozent weniger Erlöse. Die Eigenkapitalquote des Konzerns legte leicht um 0,8 Prozentpunkte auf 51,8 Prozent zu.

Die RWA gehört zur Hälfte der bayerischen Agrar- und Lagerhausgruppe BayWa. Die andere Hälfte ist in Händen von mehr als 40 Lagerhausgenossenschaften aus Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark und dem Burgenland.

Der Gesamtumsatz der genossenschaftlichen Lagerhäuser in Österreich mit 1.036 Standorten sank im Geschäftsjahr 2015 um 4 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro. Die RWA fungiert gegenüber den Lagerhäusern als Franchisegeber. Im Herbst 2017 soll auch ein Lagerhaus-Onlineshop starten, um nicht Marktanteile an Online-Mitbewerber zu verlieren. RWA-Generaldirektor erwartet 2016 „keine massive Trendwende" an den Agrarmärkten: Die Energie- und Agrarpreise werden voraussichtlich niedrig bleiben und die Investitionsstimmung wird sich noch nicht aufhellen, erwartet Wolf. Durch die Steuerreform in Österreich und das Tief bei den Energiepreisen gebe es eigentlich einen Stimulus von sieben bis acht Mrd. Euro für die Wirtschaft. Aber dies habe sich bisher noch nicht auf die Investitionslaune bei Privaten und Unternehmen ausgewirkt. (APA)

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