Park-Automatik
© Flughafen Stuttgart
In Stuttgart können Reisende in Zukunft die Zeit für die Parkplatzsuche und das Einparken anderweitig nutzen.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 09.12.2022

Park-Automatik

Meilenstein auf dem Weg zum automatisierten Fahren: Bosch und Mercedes ermöglichen in Stuttgart fahrerloses Parken.

STUTTGART. Reisende und Urlauber können künftig am Stuttgarter Flughafen ihr Auto bequem fahrerlos auf Parkplatzsuche schicken. Ein von Bosch und Mercedes-Benz gemeinsam entwickeltes Parksystem hat dafür eine Zulassung erhalten, wie beide Unternehmen vor wenigen Tagen mitteilten. Es handle sich um eine Funktion mit Fahrassistenzsystemen nach Level 4 – der zweithöchsten Stufe des autonomen Fahrens. Ziel sei, die Anwendung noch heuer in Betrieb zu nehmen.

Eingeschränkte Nutzung

Nutzen können das System zunächst nur Besitzer von sehr neuen Mercedes-Modellen der S-Klasse und des EQS mit entsprechender Software. Die Fahrerinnen und Fahrer sollen dann künftig ihr Auto in einem definierten Bereich eines Parkhauses am Flughafen abstellen und sich dann schon einmal auf den Weg Richtung Terminal machen können. Per App sollen sie ihr Auto zu einem vorab gebuchten Parkplatz schicken und beim Wiederkommen genauso wieder zu sich holen können.

Sensorik sorgt für Sicherheit

In dem Parkhaus sollen dann künftig auch normale Autos unterwegs sein. Damit die sich mit den fahrerlosen Wagen nicht in die Quere kommen und auch sonst alles klappt, steckt eine Menge Sensorik von Bosch in dem Parkhaus. Diese überwacht den Fahrkorridor und dessen Umfeld und liefert den fahrerlosen Autos die nötigen Informationen für die Steuerung.

Die Technik im Fahrzeug setzt das dann in Fahrmanöver um. Somit sollen die Autos Rampen hoch- und runterfahren, Stockwerke wechseln und Hindernisse erkennen können.

Nächstes Automatik-Level

Beide Unternehmen hatten vor mittlerweile drei Jahren eine Ausnahmegenehmigung für den Alltagsbetrieb von Entwicklungsfahrzeugen ohne menschliche Überwachung im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart erhalten.

Die jetzige Genehmigung des deutschen Kraftfahrt-Bundesamtes gehe allerdings darüber hinaus, weil nun auch Privatfahrzeuge genutzt werden könnten. Grundlage dafür sei ein im Juli des vergangenen Jahres in Kraft getretenes Gesetz, das fahrerloses Fahren nach Level 4 ermögliche.

Parken macht den Anfang

„Unser Ziel ist es, künftig weitere Parkhäuser mit der Infrastrukturtechnik auszustatten – in den kommenden Jahren sollen es weltweit mehrere hundert sein”, sagte der Geschäftsführer der Bosch-Zulieferersparte, Markus Heyn. Laut dem Manager beginne „der Alltag des automatisierten Fahrens mit dem fahrerlosen Parken”. (red)

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