WLTP bringt Minus
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Das Minus in Österreich fiel mit 20 Prozent im Oktober sehr stark aus – schon im November soll es wieder aufwärts gehen.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 23.11.2018

WLTP bringt Minus

Der neue Prüfstandard sorgte im Oktober in der EU für einen Absatzrückgang von sieben Prozent bei Neuwagen.

WIEN. Trotz eines zusätzlichen Verkaufstags sank die Zahl der Pkw-Neuzulassungen in der EU im Oktober erneut – um gut sieben Prozent. In Österreich schrumpfte der Neuwagenabsatz sogar um 20%. Der Grund für die schwache Absatzentwicklung in den vergangenen zwei Monaten ist laut den Unternehmensberatern von EY die Umstellung auf den WLTP-Prüfstandard: Seit dem 1. September dürfen in Europa nur noch Fahrzeuge verkauft werden, die nach den neuen WLTP-Regeln zugelassen wurden. Daher haben einige Autohersteller im Vorfeld der Umstellung noch im großen Stil alte NEFZ-Modelle in den Markt gedrückt.

Lage beruhigt sich wieder

An den Zulassungszahlen lässt sich deutlich ablesen, bei welchen Unternehmen die WLTP-Umstellung inzwischen abgeschlossen ist. So konnte etwa Daimler seinen Absatz in der EU gegen den Trend um acht Prozent erhöhen, bei BMW betrug das Plus 14%. Auf der anderen Seite lagen die Neuzulassungen von Volkswagen und von Fiat-Modellen 15% unter den Vorjahreswerten, Renault verzeichnete einen Rückgang um 24%, Audi sogar um 54%.

Gerhard Schwartz, Partner und Sector Leader Industrial Products bei EY Österreich, rechnet damit, dass sich die Lage im laufenden Monat bereits wieder weitgehend normalisiert haben und der Pkw-Absatz im November und Dezember wieder etwa auf dem Vorjahresniveau liegen wird.

2018 bringt leichtes Plus

Für das Gesamtjahr geht Schwartz von einem Absatzwachstum von knapp zwei Prozent aus: „Trotz der WLTP-Verwerfungen wird der EU-Neuwagenmarkt im Jahr 2018 leicht wachsen und mit voraussichtlich 15,3 Millionen Neuzulassungen auf den höchsten Stand seit zehn Jahren klettern. In Österreich wird der Neuwagenabsatz voraussichtlich auf Vorjahresniveau liegen.”

Im Oktober sanken die Neuzulassungen von Diesel-Pkw in den fünf größten EU-Märkten (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien) um 23% und damit noch erheblich stärker als der Gesamtmarkt.

Langsamer E-Aufschwung

Aufwärts geht es hingegen bei Elektroautos: Von Jänner bis Oktober wurden in den fünf größten EU-Absatzmärkten ins-gesamt knapp 78.000 Elektroautos neu zugelassen – das waren zwar 31% mehr als im Vorjahreszeitraum, der Marktanteil kletterte dabei aber nur von 0,6 auf 0,8 Prozent.

Eine größere Rolle spielen Hybrid-Autos, deren Absatz um 37% auf knapp 440.000 Fahr-zeuge zulegte. (red)

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