••• Von Katrin Grabner
WIEN. Mehr als eine Million Menschen leiden in Österreich an Diabetes oder Prädiabetes, einer Vorstufe zu Diabetes Typ zwei – Tendenz steigend. „Diabetes ist kein Randproblem in unserer Gesellschaft mehr. Trotz moderner Diagnosemethoden und Therapiemöglichkeiten steigt die Zahl der Betroffenen jährlich. Umso wichtiger ist eine schnelle und korrekte Diagnose, damit Patienten unterstützt werden können und die Krankheit keine Lebensjahre mehr kostet”, sagt Ralph Schallmeiner, Gesundheitssprecher der Grünen.
Gesunder Lebensstil hilft
Die große Mehrheit, rund 90 Prozent der Betroffenen, haben Diabetes Typ zwei. Die gute Nachricht: Selbst bei einer stark ausgeprägten erblichen Veranlagung kann der Typ-zwei-Diabetes vermieden werden. Schon 150 Minuten Bewegung pro Woche und ein Gewichtsverlust von sieben Prozent kann das Auftreten von Diabetes über einen Zeitraum von 15 Jahren um 27 Prozent senken.
Im Falle einer Erkrankung ist außerdem eine rechtzeitige Therapie wichtig. Experten raten allen Menschen über 45 Jahren, bei ihrem Hausarzt einen HbA1c-Test zur Ermittlung des Diabetesrisikos zu machen.
Psychologische Hilfe nötig
Mit einer Diabetes-Diagnose kommen allerdings nicht nur körperliche, sondern auch psychische und finanzielle Herausforderungen. Laut dem Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) wird die Psychodiabetologie deshalb immer wichtiger – dabei werden Betroffene und Angehörige nach einer Diagnose psychisch betreut. Der BÖP fordert deshalb die Aufnahme der psychologischen Therapie in das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz. Dies sei „unumgänglich”und müsse „schnellstmöglich” passieren.