BERLIN. Nur wenn die einzelnen Prozesse in der Produktion eng miteinander verzahnt sind, kann die Industrie 4.0 erfolgreich umgesetzt werden; fast jedes dritte deutsche Unternehmen (30%) setzt dafür heute bereits Enterprise Resource Planning-Software ein und weitere 21% planen das. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research unter 1.108 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern.
Mehr Wettbewerbsfähigkeit
„Mit ERP-Systemen können Unternehmen ihre Produktionsprozesse hocheffizient gestalten; das macht sie auch international wettbewerbsfähiger”, sagt Dirk Bingler, Vorsitzender des Arbeitskreises ERP im Bitkom. Konkrete Details dazu liefert das Bitkom-Positionspapier „Die Zukunft von ERP im Kontext von Industrie 4.0”.
Die Kernthese lautet: ERP-Systeme sind der neue Integrationshub für die Industrie 4.0, da sie praktisch alle relevanten Unternehmensdaten verwerten können und damit für die notwendige Integration zwischen den Anwendungen sorgen.
Dazu gehören etwa der Status eines Produktionsauftrags, die nächsten Arbeitsschritte oder die nötigen Ressourcen.
Einheitliche Standards
„In der Industrie 4.0 haben Werkstücke und Produkte eine eigene Identität. Durch eine kontinuierliche Abstimmung mit den Maschinen optimiert sich der Produktionsprozess permanent selbst. Das funktioniert aber nur, wenn das ERP-System die notwendigen Daten und den betriebswirtschaflichen Kontext liefert”, so Bingler.
Die individualisierte Fertigung mithilfe von ERP mache aus Produktionsstätten sogenannte hocheffiziente Smart Factories. Das Papier fordert die Unternehmen daher auf, die hierfür wichtigen Voraussetzungen möglichst rasch zu schaffen, wie zum Beispiel die Normierung von Schnittstellen und die Semantik. Bingler:
„Nur wenn die Integration nach einheitlichen Standards erfolgt, kann die Industrie 4.0 für alle gelingen. Das gilt für globale Konzerne sowie im besonderen Maße auch für den industriellen Mittelstand”, so Bingler” (red)