WIEN/BRÜNN. Wie gut ist die Industrie auf das digitale Zeitalter vorbereitet? Welche Technologien können die Energieeffizienz steigern und Kosten senken? Was für neue Geschäftsgelegenheiten bringt die Welt im Wandel? Nach Antworten auf diese Fragen werden vom 10. bis 13. Oktober 2023 Tausende Fachbesucher in Brünn Ausschau halten. Hier findet nämlich die bereits 64. Auflage der Internationalen Maschinenbaumesse (MSV) statt.
„Die MSV hat langfristig einen hohen Anteil an Fachbesuchern und auch Besuchern mit hohen Entscheidungsvollmachten, also Firmeninhabern und Vertretern des Topmanagements. Deshalb kann man auf der Messe relevante Gespräche führen, die oft in abgeschlossene Aufträge münden. Dies bestätigen auch die bei der letzten MSV durchgeführten Befragungen. Kontakte zu potenziellen heimischen und internationalen Kunden konnten hier 95 Prozent aller Aussteller anbahnen,“ so der Direktor der MSV Michalis Busios.
„Die MSV in Brünn ist nicht nur eine Messe, MSV ist ein Begriff, eine Marke. In der mehr als 60-jährigen Messegeschichte waren österreichische Firmen immer dabei. Und seit 2010 auch durchgehend mit einem eigenen Österreich-Gruppenstand. Die größte Industriemesse in CEE ist ohne Zweifel das Highlight unter unseren Messeaktivitäten. Die Industrie ist der Motor der tschechischen Wirtschaft, mit immer stärkeren Ansprüchen an Qualität und Effizienz. Die besten Lösungen werden auf der Messe präsentiert. Österreichische Firmen können hier viel Fachexpertise anbieten. Die MSV bildet die ideale Plattform für Kontaktaufnahme und Ideenaustausch sowie Marktsichtbarkeit“, heißt es dazu aus dem AußenwirtschaftsCenter Prag der WKÖ. Die Teilnahme an der MSV erfolgt im Rahmen der Internationalisierungsoffensive go-international, einer Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft und der Wirtschaftskammer Österreich/Außenwirtschaft Austria.
Schwerpunktthemen
Das Kerngebiet der MSV sind Dreh-, Umform- und Werkzeugmaschinen. Auch das Thema Energie wird im Mittelpunkt stehen. Im letzten Jahr hat die Dringlichkeit, dieses Thema zu diskutieren, dramatisch zugenommen, da die Energiepreise zu einem limitierenden Faktor für die Branche geworden sind. Wie das Problem nicht nur jetzt, sondern auch in Zukunft gelöst werden kann, zeigen Firmenstände und das fachkundige Rahmenprogramm. Das Highlight der letzten Jahre war die Digitalisierung der Industrie. Auch 2023 zieht sich dieses Leitthema durch die Messe und wird im Projekt Digitale Fabrik 2.0 erneut beleuchtet.
Die vierte Auflage dieser erfolgreichen Sonderschau stellt neueste Leistungen und Produkte auf dem Gebiet der Digitalisierung vor, dieses Jahr fokussiert auf die digitale Transformation von Produktionsbetrieben sowie Effizienzsteigerung durch Einsatz künstlicher Intelligenz bei zentralen Prozessen. Behandelt wird auch der Vorbereitungsstand der tschechischen Wirtschaft auf diese Transformation. Blickfang werden hier Prototypen smarter autonomer Maschinen sein, einschließlich deren Einbindung in das Firmenumfeld.
Tschechisch-österreichische Beziehungen
„Tschechien bleibt ein höchst interessanter Markt für österreichische Unternehmen, es ist die achtwichtigste Exportdestination, importseitig die fünftwichtigste, in Mittel- und Osteuropa führender Handelspartner, in der EU sechstwichtigster Export- und drittwichtigster Importpartner“; beleuchtet Pavlína Šrámková, Wirtschaftsrätin der Tschechischen Botschaft in Wien, einen weiteren Aspekt der Messe, nämlich die engen und guten Beziehungen zwischen den beiden Ländern. „Das Gesamtvolumen des bilateralen Handels hat im Jahr 2022 einen Rekordwert erreicht – es überstieg 16 Mrd. Euro und verzeichnete ein Plus von 19 Prozent“, so Šrámková. Die steigenden Preise hätten dabei jedoch eine wesentliche Rolle gespielt.