ROHRBERG / ZELL AM ZILLER / WIEN. Die Bauarbeiten im Umspannwerk (UW) Zell am Ziller (Rohrberg) sind abgeschlossen. Austrian Power Grid (APG), als Übertragungsnetzbetreiber für die österreichweite Strominfrastruktur auf der Höchstspannungsebene verantwortlich, hat seit 2018 11,4 Mio. € in die Modernisierung der 110-kV-Schaltanlage investiert.
Wichtiger Knotenpunkt
Das Umspannwerk Zell am Ziller befindet sich an einem wichtigen Knotenpunkt im österreichweiten Höchstspannungsnetz der APG: Von Osten her trifft eine 380-kV-Leitung auf die Anlage, die als 220-kV-Leitung weiter Richtung Westen führt. So kann in Tirol bei Bedarf beispielsweise klimafreundliche Windenergie aus Niederösterreich oder dem Burgenland genutzt werden. In der Region selbst dient das Umspannwerk der Aufnahme und Weiterleitung von Strom aus den Kraftwerksgruppen der Zemm mit Mayrhofen, Roßhaag und Häusling sowie des Gerloskraftwerks. Darüber hinaus bildet die APG-Anlage eine wichtige Abstützung für das Verteilnetz der Tiroler Netze GmbH (Tinetz), über das alle Haushalte und Betriebe versorgt werden.
In drei Jahren zukunftsfit
Die 1949 errichtete 110-kV-Schaltanlage des Umspannwerks, zu dem auch je eine 220- und 380-kV-Anlage zählen, war nach langer Betriebsdauer erneuerungsbedürftig. Im Zuge des Investitionsprogramms hat APG die 110-kV-Anlage daher von Grund auf erneuert und fit für die Zukunft gemacht: „In insgesamt elf Umbauschritten haben wir die alte 110-kV-Schaltanlage vollständig abgetragen und durch eine neue entsprechende Infrastruktur ersetzt. Damit haben wir die Anspeisung der landesweiten lokalen 110-kV-Netze der Tinetz mit Strom aus dem österreichweiten 220/380-kV-Netz der APG modernisiert. Zusätzlich investierte Tinetz vier Mio. Euro in die Erneuerung ihres 110/25(30)-kV-Umspannwerks am selben Standort. Mit dieser Investition verbessern wir zusammen mit Tinetz die Stromversorgung in der Region deutlich und sichern gleichzeitig den Wirtschaftsstandort“, sagt Karl Scheibenhofer von der APG. Er hat die notwendig gewordenen Bauarbeiten für APG koordiniert und erläutert: „Anstelle der alten 110-kV-Freiluft-Schaltanlage haben wir eine hochmoderne SF6-Innenraumschaltanlage errichtet. Das bedeutet: Die neue 110-kV-Anlage ist in einer Halle untergebracht, die wesentlich weniger Platz benötigt.“
Investitionsausblick
Insgesamt werde die APG, laut Unternehmenssprecher Christoph Schuh, bis 2032 rund 3,5 Mrd. € in den Netzaus- und Umbau in Österreich investieren. Alleine 390 Mio. € davon entfallen auf den Netzraum Tirol, wovon heuer rund 48 Mio. € realisiert werden – etwa für den Bau eines neuen Umspannwerks in Nauders. (hk)