WIEN. Mehr als 14.000 Absolventinnen und Absolventen – gut ein Drittel davon mit dem Ticket für eine Lehrstelle oder eine weiterführende Ausbildung – das ist die beeindruckende Bilanz von zehn Jahren Jugendwerkstatt. „In dieser Zeit konnten wir umgerechnet ganz Eisenstadt eine umfassende Berufsorientierung ermöglichen und das Entscheidungsspektrum der Jugendlichen bei der Berufswahl ganz wesentlich erweitern“, zog BFI Wien-Geschäftsführer Christian Nowak anlässlich der Feierlichkeiten in der Puchgasse 1 zufrieden Bilanz.
Gegründet wurde die Jugendwerkstatt vor zehn Jahren als besonderes Angebot für Jugendliche im Übergang von Schule und Beruf. Im Vordergrund der praktisch-orientierten und sozial-integrativen Bildungseinrichtung steht das aktive und praxisnahe Kennenlernen vom Arbeitsleben, der Erwerb von Fachkenntnissen und vor allem die Entwicklung der sozialen Handlungs- und Entscheidungskompetenz sowie der Teamfähigkeit und Kommunikation. Durchhaltevermögen, Konzentrationsfähigkeit, Pünktlichkeit, Verantwortungsbewusstsein und Eigenständigkeit sollen gestärkt werden. All das immer mit dem Ziel, die Motivation und Freude an den Tätigkeiten zu fördern und einen positiven Zugang zum Lernen zu vermitteln, wie der leider zu früh verstorbene Ex-Sozialminister Rudolf Hundstorfer anlässlich der Eröffnung im Jahr 2009 die Richtung vorgab: „Kein Jugendlicher soll außerhalb des Systems Schule – Berufsausbildung – Arbeitsmarkt stehen“.
Qualitativ hochwertige und nachhaltige Betreuung
Zehn Jahre später ist die – in Kooperation von BFI Wien, WIFI Wien und ipcenter geführte und aus Mitteln des AMS Wien und des WAFF finanzierte – Jugendwerkstatt zu dem Wiener Zentrum für praktische Berufsorientierung herangewachsen. Sie setzt seit 10 Jahren erfolgreich an der Schnittstelle zwischen Pflichtschule und Arbeitsleben an und bietet Jugendlichen – mit teils schwierigen Ausgangssituationen – die Chance, knapp 30 Arbeits- und Produktionsbereiche (von der Gärtnerei bis hin zur Mechatronik und Feinmechanikwerkstatt, 3D-Drucker und 3D-Scanner inklusive) praxisnah kennenzulernen.
2017 wurde die Jugendwerkstatt zudem um ein Projekt im Bereich der Basisbildung erweitert. Die Lernwerkstatt startete am 2.5.2017 als Lernangebot für Jugendliche, die genau auf der Schwelle zwischen Berufsorientierung und Einstieg in die Lehrausbildung stehen. Mit Hilfe ganz neuer Lernmethoden und dem verstärkten Einsatz digitaler Lehrmittel wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gezielt das Wissen vermittelt, das sie noch für den Lehrbeginn brauchen. „Nicht alles im Leben verläuft geradlinig, doch es gibt immer eine zweite Chance“, ist Nowak überzeugt.
Zahlreiche Gratulanten
Anlässlich des runden Geburtstags stellten sich natürlich auch zahlreiche Gratulantinnen und Gratulanten ein: So gaben sich neben BFI Wien-Geschäftsführer Franz-Josef Lackinger und zahlreichen Weggefährten u.a. auch Ernst Nevrivy (Bezirksvorsteher 22. Wiener Gemeindebezirk), Petra Draxl und Winfried Göschl (beide AMS Wien), Monika Kovacs (ipcenter), Eva Krennbauer (WAFF), Thomas Schmidt und Gabriele Srp (WIFI Wien), Roland Pichler (ÖGB), Reinhard Weidinger (Weidinger und Partner) und Rupert Schober (FCG Wien) die Ehre. (red)