WIEN. Der heimische Printsektor hat im ersten Halbjahr 2022 großteils Verkaufsrückgänge verzeichnen müssen. Das geht aus den am Mittwoch, 24. August 2022, veröffentlichten Daten der Österreichischen Auflagenkontrolle (ÖAK) hervor. Wie schon in den vergangenen Jahren bewegten sich allerdings die diversen E-Paper-Angebote vorwiegend im Plus. Einige, teils massive Ausreißer sind aber auch dabei.
Die Tagestitel werden erneut von der "Kronen Zeitung" angeführt, die eine Verkaufsauflage von 612.473 ausweist - ein Rückgang um 26.857 Stück im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021. Im Plusbereich bewegt man sich hingegen beim E-Paper, das um 1.328 auf 42.481 gesteigert wurde. In der ÖAK werden die verkauften E-Papers innerhalb der gesamten Verkaufsauflage erfasst. Die "Kleine Zeitung" verkaufte 270.391 Exemplare, ein Minus von 5.759. Die E-Paper wuchsen um 2.577 auf 49.759.
Einen verhältnismäßig geringen Rückgang verbuchte der "Kurier" mit 1.605 Exemplaren, womit man bei gesamt 112.414 landete. Die Digitalausgabe konnte indes gesteigert werden (plus 1.158 auf 18.926). Die "Oberösterreichischen Nachrichten" mussten im Printbereich ein Minus von 6.645 Stück hinnehmen (101.212) und verbuchten als einer von wenigen Titel auch beim E-Paper einen negativen Trend (Rückgang um 422 auf 15.426).
Die "Tiroler Tageszeitung" verlor 2.205 verkaufte Ausgaben (70.351), konnte im Digitalbereich aber um 925 auf 4.096 zulegen. Als einziger tagesaktueller Titel verkaufte wiederum "Die Presse" mehr Exemplare, das leichte Plus von 356 bescherte der Zeitung ein Gesamtergebnis von 67.026 - davon 24.599 E-Papers (plus 1.645). Dicht dahinter folgten die "Salzburger Nachrichten", die um 3.129 Stück weniger verkauften (66.887). Auch bei der Digitalausgabe musste man mit 14.565 einen Rückgang von 289 Exemplaren hinnehmen.
Dem generellen Trend entsprach die Entwicklung bei den "Vorarlberger Nachrichten", die gesamt 52.750 Ausgaben umsetzten (minus 1.604, Zuwachs bei E-Paper um 579 auf 8.998). Ein doppeltes Minus gab es hingegen für den "Standard", dessen Verkaufsauflage um 3.261 Stück auf 51.102 sank. Das Minus im Digitalbereich betrug 791 (11.504). Und schließlich landete die "Neue Vorarlberger Tageszeitung" bei 6.306 verkauften Ausgaben. Bei den E-Papers verlor man
28 Stück (399).
Bei den Gratiszeitungen kam "Heute" auf eine verbreitete Auflage von 485.910, was einem Zuwachs von 18.907 Exemplaren entspricht. Auch die E-Paper-Absätze konnten um 73 auf 8.911 gesteigert werden. Die Gratistitel der Mediengruppe Österreich, ausgewiesen als "Österreich & oe24 Kombi", kamen zwar auf ein generelles Minus von 14.453 Exemplaren (435.776). Im Digitalbereich vermeldete man aber eine massive Steigerung von 14.177 im ersten Halbjahr 2021 auf nunmehr 127.150 Exemplare. Die Druckauflage wurde im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 460.419 Stück auf 329.767 reduziert. Die verbreitete Auflage der Regionalmedien Austria (RMA) betrug 3,433.395, ein Rückgang um 70.648.
Bei den Wochentiteln musste "Die ganze Woche" einen Rückgang von 12.691 Exemplaren auf 251.140 hinnehmen. Die "Niederösterreichischen Nachrichten" verkauften um 5.305 Exemplare weniger (81.983), steigerten aber ihren E-Paper-Absatz um 416 Stück (3.744). Das "profil" verlor gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres 820 Stück (42.200) und musste auch digital ein Minus (um 451 auf 13.278) hinnehmen. Der "Gewinn" blieb gesamt annähernd stabil (minus 254 auf 53.717), legte bei E-Paper aber um 1.267 Stück zu (24.752). "Servus in Stadt & Land" aus dem Hause Red Bull verlor 6.285 Stück und landete bei 100.980 verkauften Exemplaren.
Eine größtenteils positive Entwicklung gab es für die Marken der VGN-Gruppe, deren stärkster Titel erneut "tv media" mit 138.003 Exemplaren wurde (plus 10.609). Das TV- und Streamingmagazin konnte sich im Digitalbereich beinahe verdoppeln (plus 17.560 auf 35.608). Zuwächse gab es außerdem für "Woman", das mit einem Plus von 3.433 Exemplaren bei 77.846 landete (E-Paper: plus 9.189 auf 21.848). Für "News" weist die ÖAK 39.597 Stück aus (minus 164; E-Paper: 12.385, plus 2.034). Die VGN-Magazine "trend.premium" (25.493, minus 1.965; E-Paper: 8.254, minus 330) und "e-media" (20.187, minus 1.803; E-Paper: 8.533, minus 5) wurden seltener verkauft. (APA)