Hohes Boykott-Potenzial, wenn sich Marken nicht für den Klimaschutz einsetzen
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Peter Huijboom, dentsu CEO Media Brands & Global Clients
MARKETING & MEDIA Redaktion 14.12.2021

Hohes Boykott-Potenzial, wenn sich Marken nicht für den Klimaschutz einsetzen

Globale dentsu-Umfrage.

LONDON/WIEN. Wenn sich Konsumenten von Marken abwenden, dann steckt dahinter fast immer negative Presse oder ein handfester Skandal. Aber auch gesellschaftliche und politische Themen beeinflussen die Glaubwürdigkeit. Mit dem Verlust des Vertrauens geht dann oft die Lust zum Kauf verloren. Das stellt enorme Ansprüche an die heutige Markenkommunikation. Gerade im Hinblick auf den Umweltschutz ist dies für Marken heute wichtiger denn je. Die Frage der Nachhaltigkeit rangiert bei Kaufentscheidungen inzwischen vor bisher maßgeblichen Faktoren wie Preis und Marke. Global sorgen sich Verbraucher und Verbraucherinnen insbesondere um den Klimawandel.

Klimawandel, eine Hauptsorge bei den Befragten
Dies hat jetzt dentsu International und Microsoft Advertising in ihrer gemeinsamen Verbraucherstudie ‘The Rise of Sustainable Media’, eine repräsentative Umfrage unter 24.000 Befragten aus 19 Ländern, aufgezeigt. So geben fast 60 Prozent der Befragten an, Marken in Zukunft boykottieren zu wollen, die keine Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen. 91 Prozent wünschen sich, dass sich Marken generell eindeutiger zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit positionieren. 87 Prozent der Befragten wollen mehr zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen.

Der Klimawandel ist unter den Befragten das wichtigste Thema. Dies gibt fast die Hälfte (45 Prozent) an und würden sogar alternative Marken, Unternehmen oder Dienstleistungen in Betracht ziehen, die umweltfreundlicher sind, als ihre aktuell
bevorzugten Produkte. Rund 30 Prozent sind der Auffassung, dass sie auch bereit wären für grünere Produkte tiefer in die eigene Tasche zu greifen.

Wunsch nach mehr Transparenz
84 Prozent sind jedoch bei der Fülle von Informationen und Markenversprechen in diesem Kontext überfordert: Abhilfe würden daher Kennzahlen oder Zertifizierungen schaffen, die
nach Meinung der Befragten (42 Prozent) Aussagen zum ökologischen Fußabdruck für Marketingmaßnahmen und Produkten machen könnten. Diese Ergebnisse zeigen, dass der
Bedarf an vertrauenswürdigen Ökolabels noch nie so groß war wie heute. (red)

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